Oberhausen/Mülheim. .

Weil in Mülheim das Ruhrstadion umgebaut wird, wollen die Organisatoren des Ruhr-Reggae-Festivals gern in den Oberhausener Ruhrpark ausweichen. Den Oberhausenern gefällt das nicht. Für die Bühne ist eine Lösung gefunden. Um die Unterbringung der Camper gibt’s Zoff.

Seit die Nachbarstadt Mülheim sommers ein Festival veranstaltet, das den schönen Namen „Ruhr-Reggae“ trägt, ist Alstadener Anrainern das jeweilige Wochenende ziemlich verhagelt. Diesmal bleibt das Festival auf Mülheimer Boden, der Ruhrpark wird wohl nicht angekratzt.

Stadion-Umbau

In Mülheim gibt’s nämlich Probleme. Das Ruhrstadion – bislang Austragungsort des musikalischen Teils – steht nicht zur Verfügung, weil es für den NRW-Ligisten VfB Speldorf umgebaut und modernisiert wird. Gern hätten die Organisatoren die „Three Days of Love, Peace and Music“ in den Ruhrpark verlegt. Diesem Ansinnen aber mochte die Stadtspitze – bei aller Liebe zum interkommunalen Austausch – dann doch nicht nachkommen. Entsprechende Verhandlungen wurden übrigens zwischen den Oberbürgermeistern Dagmar Mühlenfeld und Klaus Wehling sowie ihren jeweiligen Büroleitern geführt – Ruhr-Reggae. . .

Nach einigem Hin und Her wird die Bühne nun auf dem Parkplatz (rechts von der Solbadstraße) aufgebaut. Das hat für Oberhausener den Vorteil, dass sie recht wenig hören werden, denn die Bühne steht mit dem Rücken zur Böschung der vielbefahrenen Bahnstrecke Duisburg-Styrum.

Familien-Camping

Aber: Der „Ruhr-Reggae-Summer“ lockt zwischen 10 000 und 15 000 Menschen. Sehr viele von ihnen campieren auf den Ruhrwiesen und nutzen das benachbarte Styrumer Naturbad. Und einen Teil von ihnen möchten die Organisatoren ganz gern im Ruhrpark unterbringen. „Das läuft unter dem Stichwort Familien-Camping“, berichtet Frank Mendak, Referent von Mülheims Oberbürgermeisterin Mühlenfeld, aber auch in dieser Frage scheint es so recht kein Entgegenkommen zu geben. Woraus Mendak schließt: „Der Ruhrpark scheint den Alstadenern ja sehr ans Herz gewachsen zu sein.“

Was Marianne Vier bestätigen kann. „Nicht mit uns!“, erklärt sie einmal mehr. Hundert Jahre nach der Ausgemeindung von Mülheim nach Oberhausen hat Alstaden offenbar endgültig einen Schlussstrich gezogen.

Am Donnerstag wird der Hauptausschuss der Stadt Mülheim über den Standort beschließen. Dabei wird er auch beschließen, dass auf dem Parkplatz sieben Bäume gefällt werden müssen. Dass das so ist, sei aber auf keinen Fall den Alstadener Reggae-Gegnern anzulasten, schmunzelt man jenseits der Ruhr, und denkt sich seinen Teil.