Oberhausen. .
Beim Musical ist gute Laune erste Bürgerpflicht. Besonders gut lässt sich das beobachten bei der obligatorischen „Cast-Präsentation“: Mit routinierter Begeisterung groovt man sich ein für „Wicked – Die Hexen von Oz“. Am 8. März ist Premiere im Metronom-Theater.
Dabei ist die Stimmung in der hiesigen Musical-Landschaft nicht eben gut, nachdem Stage Entertainment jüngst das Aus für den Essener Standort verkündete. Sicher sei man froh, dass der Laden in Oberhausen besser laufe, sagt ein Mitarbeiter des Hauses am Rande der fröhlichen Cast-Präsentation, „aber ich kenne natürlich viele von den Essener Kollegen“. Die meisten der im Colosseum-Theater Beschäftigten verlieren ihren Job, wenn dort im Juli der letzte Vorhang fällt.
Anders als Essen, wo im Moment noch „Buddy“ gezeigt wird, gönnt die Stage Entertainment Oberhausen mit „Wicked“ offenbar wieder einen Selbstläufer. Über den Kartenverkauf schweigt man sich zwar wie üblich aus, aber „wir sind zufrieden“. Wicked, das Musical um Magie und Freundschaft, soll hier ebenso viel Zuspruch finden wie zuletzt in Stuttgart. Konstanz verspricht jedenfalls die Auswahl der Darsteller – so mancher von ihnen stand auch in Stuttgart auf der Bühne.
Orchester probt
an der Marina
Für die Cast-Präsentation mit Gesangseinlage hatte sich das Ensemble zum Orchester gesellt, das derzeit an der Marina probt. In den leer stehenden Räumen unter der Modellbahnwelt haben die Musiker den Platz gefunden, der im Metronom-Theater fehlt, weil die Aufbauten und Requisiten von „Wicked“ besonders aufwendig und umfangreich sind.
Dirk Grünewald, Besitzer der Immobilie an der Marina, hat dem Orchester deshalb für einige Wochen kostenfrei Unterschlupf gewährt – gegen eine Spende ans Friedensdorf. Als Unternehmer und IHK-Präsident sieht Grünewald die Geste gegenüber Stage Entertainment freilich auch als Investition in die Zukunft. „Wir sind schließlich froh, dass wir sie in Oberhausen haben.“