Wirklich kein Wetter für Arbeiten im Freien: Der Regen prasselt erbarmungslos und der Boden scheint nur noch aus Matsch zu bestehen, als Forstwirt Walter Karbach sechs Meter über dem Boden angebrochene Äste einer knapp 20 Meter hohen Platane kappt. Die Mitarbeiter der Oberhausener Gebäude Management GmbH (OGM) lassen sich von diesem Wetter nicht abschrecken; können sie auch gar nicht. Die Unwetter in den vergangenen Wochen haben im gesamten Stadtgebiet Schäden hinterlassen, deren Beseitigung noch einige Zeit andauern wird.

„Nach dem Sturm haben sich viele Bürger wegen der Sturmschäden bei uns gemeldet“, sagt OGM-Sprecher Alexander Höfer. Über kurz oder lang sind alle Anrufer bei Arndt Böllhoff und seinen Kollegen in der Abteilung für Grünflächenmanagement gelandet.

250 Problemstellen

„Nach dem letzten Unwetter wurden uns von Mitarbeitern und Bürgern rund 250 Problemstellen gemeldet“, weiß Böllhoff und zeigt betroffene Flächen und Bäume auf einer Karte auf dem Bildschirm. Bevor die Kontrolleure der OGM allerdings ins Stadtgebiet ausschwärmen, um die Schäden in Augenschein zu nehmen, müssen erst einmal die Eigentumsverhältnisse geklärt werden. „Wir sind für alle Bäume auf städtischem Gelände zuständig“, erklärt Alexander Höfer. Auf keinen Fall dürfe die OGM an Bäumen arbeiten, die nicht der Stadt gehören. „Das kann für uns sogar richtig teuer werden.“ Ob ein Baum der Stadt gehört, das zeigt in der Regel ein Blick auf die Karte, auf der die unterschiedlichen Grünflächen und bereits etliche Bäume eingetragen sind.

„Dort sehen wir auch, was wo wann getan wurde und welche Maßnahmen angedacht sind“, so Böllhoff. „Die akute Sturmschäden-Beseitigung geht natürlich vor.“ Eine Baumkrone etwa muss schnellstmöglich von einer Straße entfernt werden, aber nicht von jedem herabgefallenen Ast geht noch eine Gefahr aus. „Viele meinen, dass die von ihnen gemeldeten Probleme noch am gleichen Tag – am besten kurz nach dem Anruf – behoben werden müssen“, so Böllhoff. „Da wir aber nur begrenzte Kapazitäten haben, ist das natürlich nicht möglich.“ Bei der Beseitigung der Schäden müsse man Prioritäten setzen, so Höfer: „Wenn es zu Verzögerungen kommt, dann ist das aber kein böser Wille!“

Standfestigkeit gefährdet

Auf dem Schulhof der Hauptschule Lirich hat der Sturm zwei Platanen böse erwischt: Die Spitze eines Baums ist abgebrochen, etliche dicke Äste sind in benachbarte Bäume und zu Boden gestürzt, andere sind abgeknickt und drohen abzufallen. „Die Standfestigkeit ist bei diesem Baum nicht mehr gegeben, so dass ein umfassender Rückschnitt erforderlich ist“, erklärt „Baumkontrolleur“ Rüdiger Bauta. Mit Motorsägen bewaffnet rücken die Mitarbeiter des Einsatzteams den Problemfällen zu Leibe. Die Reste werden abtransportiert und gehäckselt. „Solche Schäden sind kein Einzelfall“, weiß Bauta. „Ähnliche Einsätze werden auf unsere Teams auch in den kommenden Wochen noch zukommen.“ Egal, ob bei Regen oder bei Sonnenschein.