Oberhausen. .
Ärger um das Mülheimer Summer-Reggae-Festival: Oberhausener SPD, CDU und FDP verwerfen die Idee der gemeinsamen Stellungnahme zur Beschwerde des Alstadener Bürgerings.
Die Aufregung des Alstadener Bürgerrings im Vorfeld des Summer-Reggae-Festivals ist nicht spurlos an den Stadtverordneten des Stadtteils vorübergegangen. Das Festival findet auf Mülheimer Boden statt und die Veranstalter planten, den Ruhrpark einzubeziehen (wir berichteten).
Es hat Überlegungen gegeben, sich in einem gemeinsamen Leserbrief zur Sache zu äußern. Die Idee ist jedoch mittlerweile von SPD, CDU und FDP verworfen worden. Man wolle abwarten, wie das Fest läuft, so der CDU-Fraktionsgeschäftsführer Walter Paßgang.
„Lassen wir den Leuten doch ihren Spaß!“
Ein Entwurf des Briefes ist der Redaktion zugespielt worden. Darin heißt es, dass zur Mäßigung geraten werde, „denn weder Argumentation noch Tonfall sind angemessen: Die Parole ,Alstaden den Alstadenern’, wie sie von Marianne Vier inhaltlich vorgetragen wird, steht für ein Gedankengut das wir Alstadener Bürger nicht teilen können.... Oberhausen ist eine familienfreundliche Stadt und Alstaden ist ein Teil davon. Wir möchten weder Zaun noch Mauer um unseren Stadtteil sehen. Wir stehen für ein Miteinander der Region Ruhr und gute Nachbarschaften.“
Hans-Josef Tscharke (CDU) hatte die Idee, sich solidarisch zu äußern. „Wir wollten nicht im Alleingang vorpreschen.“ Das Fest sei zwar in der Tat eine Belastung für einige Bürger, „jedoch findet es nur einmal statt. Lassen wir den Leuten doch ihren Spaß!“
„Gute Nachbarschaft muss man sich verdienen“
Kirsten Oberste-Kleinbeck sieht das ähnlich, möchte aber Marianne Vier als jemand, der sich für den Stadtteil engagiere und dabei schon mal übers Ziel hinausschieße, nicht an den Pranger stellen. „Gute Nachbarschaft muss man sich verdienen“, sagt sie. „Gelebte Toleranz fällt eben manchmal schwer.“ Die Stadtverordnete erinnert daran, dass sich die alt eingesessenen Alstadener früher eben manchmal von Mülheim als Parkplatz behandelt gefühlt hätten. Es gebe eben Menschen, die schon zufrieden wären, „wenn man sie einfach mal angehört hätte.“