Was die Bundesvorsitzende Angela Merkel kann, das können die Kollegen vor Ort schon lange. Während in Berlin demnächst ZDF-Mann Steffen Seibert für die Kanzlerin spricht, präsentierte CDU-Fraktionschef Daniel Schranz am Montag mit dem Ex-NRZ-Redakteur Hannes Fritsche einen neuen Geschäftsführer.
„Unsere Entscheidung ist aber vor der von Frau Merkel gefallen“, sagte Schranz. „Das Modell aber macht wohl Schule.“ Der 60-jährige Fritsche, der für Rot-Weiß Oberhausen in der Bundesliga spielte und dabei siebe Tore schoss, leitete bis zum Frühjahr dieses Jahres die NRZ-Lokalredaktion Oberhausen und war zuvor viele Jahre lang stellvertretender Sportchef der Neuen Ruhr Zeitung.
„30 Jahre lang war ich mit Herz und Seele Journalist“ sagte Fritsche am Montag, „den Schalter einfach umzustellen, ist bestimmt nicht einfach“. Seine Motivation für den „Unruhestand“ erklärte er so: „Ich möchte dazu beitragen, dass die Stadt Oberhausen nach vorne kommt.“ Das sei zwar eine Floskel, aber eine, die des Pudels Kern treffe.
Oberhausen sei westlich des Urals die Stadt mit der aller-aller-allerschlechtesten Finanzpolitik. „Und die SPD hat es geschafft, den Eindruck zu erwecken, das sie damit gar nichts zu tun hat.“ Fritsche will für die CDU eine Strategie entwickeln, „Fehlentscheidungen der SPD“ ins Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen. „Ich möchte, dass wir 2014 zur guten alten demokratischen Gepflogenheit zurückkehren, jede Partei eimal von den Schalthebeln der Macht abzulösen, die SPD muss weg und wir dahin.“
Fritsche wird bei der CDU am 1. September die Nachfolge von Walter Paßgang (65) antreten, der dann exakt 20 Jahre lang den Job inne hatte. Gleichzeitig wird Kreisgeschäftsführer Christian Benter (39) zusätzlich nebenamtlich als Geschäftsführer der Fraktion eingestellt. „Ich werde alles tun, um Hannes Fritsche den Rücken freizuhalten“, so Benter.