Das Drama geht weiter: Die WC-Anlage im Bahnhof war im Februar provisorisch geöffnet worden, nachdem sie lange defekt gewesen war. Jetzt beschwert sich ein Reisender: Die Toiletten sind weiterhin nicht zu benutzen.
Zeven ist eine Kleinstadt im Landkreis Rothenburg. Frank Littek lebt dort, ein Journalist, der in die Metropole Ruhr reisen wollte und am Oberhausener Hauptbahnhof Station machte. Ein menschliches Bedürfnis trieb ihn zu den WC-Anlagen, 50 Cent hatte er noch in der Hosentasche, steckte sie in den Schlitz am Eingang, trat durch das Drehkreuz – und fand alle drei WC-Kabinen außer Betrieb. „Die elektrischen Türen ließen sich nicht schließen“, so Littek gegenüber dieser Zeitung. „Würde man dort Platz nehmen, wäre man vom Bahnhof selbst einsehbar.“
Reisender beklagt Informationsmangel
„Die Türen lassen sich von Hand durchaus schließen“, entgegnet ein Servicemitarbeiter der Firma Hering Bau, die die Toilettenanlage im Bahnhof betreibt. Seit vier Wochen werde die Anlage bereits saniert, das Waschbecken und den Urinalstand habe man bereits erneuert, „in der nächsten Woche werden neue Kabinentüren montiert.“
Denn an den alten Türen sei die Steuerung kaputt, die Türen schließen also in der Tat nicht mehr automatisch, würden sich aber von Hand zuziehen lassen. Über diesen Umstand wird der Nutzer am Eingang der WC-Anlage aber nicht informiert: Ein Schild hängt dort nicht. „Das reißt man uns doch sofort wieder ab“, meint die Servicekraft dazu.
Beschwerden werden zeitnah bearbeitet
Littek bemängelt die fehlende Information. Auch habe er keinen Angestellten von Hering antreffen können, um seine 50 Cent zurückzufordern. „Wir haben an 60 Bahnhöfen in Deutschland WC-Anlagen. Die sind nicht immer alle besetzt“, sagt der Hering-Mitarbeiter, „Beschwerden können an den Servicepoint der Deutschen Bahn (DB) gerichtet werden, sie werden an uns weitergeleitet und zeitnah bearbeitet.“
Das habe Littek auch getan, seine 50 Cent aber nicht zurückerhalten. „Auszahlen können wir das Geld auch nicht, da wir für die Anlage nicht haften“, sagt DB-Sprecher Torsten Nehring. „Wer seine 50 Cent erstattet bekommen will, sollte sich an die Servicenummer wenden, die schon immer außen an der WC-Anlage klebt.“