Oberhausen. .

In einem ehemaligen Klärbecken in Oberhausen wollen Spaziergänger eine Riesen-Schildkröte gesehen haben. Die Feuerwehr versuchte bereits, das Reptil einzufangen. Erfolglos.

Still ruht am Donnerstag der See oder besser das ehemalige Klärbecken an der Wittekindstraße in Oberhausen-Osterfeld. Keine Spur von dieser vermeintlichen Riesen-Schildkröte, die für so viel Aufruhr sorgt.

Fast könnte man meinen, Oberhausen hätte sein eigenes Seeungeheuer. Nessi in Krötengestalt. Eine Schnapp- oder Geierschildkröte, beide können beißen, wollen Spaziergänger gesehen haben. „Bei mir steht das Telefon nicht mehr still“, sagt Petra Barth, Vorsitzende des Tierschutzvereins. Sie selbst erhaschte vor Ort einen Hauch Schildkrötenpanzer, ehe das Tier im Wasser verschwand. „Sie ist schon recht groß“, sagt Barth. Dass ein Hund von dem Reptil gebissen worden sei, hält die Tierschützerin jedoch für Unfug. Überhaupt sei gar nicht klar, was für eine Art von Schildkröte dort unterwegs ist.

Ziemliche Beißkraft

Die Feuerwehr versuchte jedenfalls, das Reptil einzufangen. Erfolglos. Die Schildkröte tauchte unter, zeigte sich nicht einmal. Und was weiter? Zunächst wurde das kröten-gefährliche Areal abgesperrt. Dann entschieden Mitarbeiter des Ordnungsamtes und Tierschützer gemeinsam, dass das scheue Kröten-Phantom kaum zu fangen sei. Weshalb jetzt Schilder aufgestellt werden, die auf die möglichen Gefahren durch eine bissige Schildkröte hinweisen. „Sollte das Tier dennoch jemandem ins Netz gehen, wird es irgendwo artgerecht untergebracht“, sagt Stadtsprecher Martin Berger.

Martin Schlüpmann von der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet, bestätigte, dass Schnapp- und Geierschildkröten eine ziemliche Beißkraft haben, aber nur zur Selbstverteidigung oder um Beute zu machen zubeißen. Sie werden 50 bzw. 80 Zentimeter groß (Panzerlänge) und sind eigentlich in Nordamerika beheimatet, ernähren sich von Fischen oder Kleintieren. Schlüpmann: „Für beide Arten gilt ein Besitz- und Vermarktungsverbot.“