Oberhausen. .

Der orakelnde Oktopus Paul aus dem Sea Life ist im Zuge der Fußball-WM ein Weltstar geworden, Medien aus aller Welt hofieren ihn. Am Dienstag wird er den Ausgang der Partie Deutschland gegen Spanien vorhersagen.

Je erfolgreicher die Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Südafrika spielt, desto populärer wird ein Oberhausener: Nach seinen WM-Vorhersagen schwimmen die deutschen Gegner nämlich gewaltig. Der orakelnde Oktopus Paul aus dem Sea Life im Centro ist mittlerweile ein Weltstar. Alle wollen ihn haben: Am Dienstag wird er seine Prognose für das Halbfinale gegen Spanien abgeben.

Nach dem fünften richtig vorhergesagten Ergebnis am vergangenen Wochenende beim Spiel gegen Argentinien ist das Interesse am Tentakel-Tipper noch einmal sprunghaft angestiegen. „Wir bekommen Presseanfragen aus der ganzen Welt“, sagt Sea-Life-Sprecherin Tanja Munzig. „Japanische Journalisten wollten sich Paul sogar ausleihen.“ Doch Paul ist Oberhausener - und ermittelt weiterhin die Ergebnisse der deutschen Mannschaft. Exklusiv! Zwar wurde Paul 2008 in Weymouth, Südengland, geboren, doch schon im Alter von drei Monaten tauchte er in Oberhausen unter.

In epischer Breite

Seine britischen Landsleute haben ihn trotzdem nicht vergessen. Das Boulevard-Blatt „The Mirror“ diskutiert momentan in epischer Breite über die Namensfindung des Oberhauseners. So wundern sich die Briten wie man einen Oktopus, vor allem einen mit solch hellseherischen Fähigkeiten, überhaupt Paul nennen kann. Ihr Vorschlag „InverteBert“ („Wirbelloser Bert“) reimt sich zwar prima, doch auch mit dem tatsächlichen Namen klappt so mancher sprachlicher Schabernack – darum verfrachtet die englische Zeitung unseren Oktopus auch in die „Paul of Fame“.

Ruhm. Berühmtheit. Warum der Krake plötzlich zur „Starke“ wird, weiß auch Tanja Munzig nicht so genau. Vielleicht liegt es an seiner Erfahrung: Schon bei der Europameisterschaft tippte Paul eifrig mit. Immerhin mit einer Trefferquote von 80 Prozent. Bei der WM öffnete er die Futterbox mit der Flagge der siegreichen Nationen bisher fehlerfrei. Und das macht ihn begehrt. In der renommierten „Washington Post“ möchte man den Oberhausener gar als Ersatz für Elena Kagan in die Staaten holen, die für das oberste Richteramt kandidiert. Hier ist man sich sicher: „Bei Paul gibt es wenigstens klare Aussagen.“

Sportlicher Verdienst

Die südafrikanische Zeitung „Daily Dispatch“ würdigt den sportlichen Verdienste des Oberhausener Oktopus beim Sieg der deutschen Mannschaft gegen Argentinien. „Maradona hatte zwar mit Lionel Messi den besten Fußballer der Welt auf seiner Seite“, schreibt die Zeitung, „doch gegen die psychischen Kräfte von Oktopus Paul hatte er keine Chance.“

Im sozialen Netzwerk „Facebook“ zählt Paul bereits 1.340 Freunde. Tendenz: stark steigend. Dass die Gazetten unserer WM-Gegner dagegen nicht unbedingt Pauls Kumpels werden, kann man sich an acht Tentakeln abzählen. In Argentinien wurde ein Paella-Rezept abgedruckt und ein Starkoch erläuterte genüsslich Zubereitungstipps für unseren Paul.

Welch ein Foulspiel, das aufgrund ähnlicher Esskultur auch von unserem Halbfinal-Gegner Spanien kommen könnte. Doch bisher hat sich Paul trotz aller Drohgebärden voll auf die erfolgreichen Tipps für die deutsche Mannschaft konzentriert. Der alte „Okto-Fuchs“ wird’s schon richten...