Als der Vorhang aufgeht, fühlt man sich schlagartig nach Paris versetzt. Oder New York? Egal, wohin: Die Gäste werden am Freitagabend im gut gefüllten Sterkrader Lito Palast jedenfalls schnell in den „Showroom“ entführt – einen Raum voll bunter, fantasievoller Masken, leidenschaftlich gesungener Musical-Songs, ironischer Travestie-Szenen und lustiger Moderationen.

Doch der Reihe nach. Noch bevor der Vorhang aufgeht, werden die Gäste von einer Figur mit Clownsgesicht und weiblicher Stimme begrüßt: „Willkommen im Cabaret Social“, singt die Frau. Dann öffnet sich der Vorhang. „Showroom“ glitzert es den Gästen entgegen. Da ist es wieder: New York. „Get this party startet“, singt eine andere Frau im schwarzen Kleid mit unglaublich viel Glitter. Eine Tanzszene mit bunten Kostümen versetzt einen dagegen wieder mehr ins Pariser Cabaret.

Die Sache mit der Frau

Und dann ist da noch die Sache mit der Frau, die alle begrüßt hat. Die ist nämlich gar keine Frau, stellt sich kurz darauf heraus, als ein ihr ähnlich sehender Mann hereinkommt und sich als Frau verkleidet. Das Spiel mit den Geschlechterrollen und Klischees kann beginnen.

Moderatorin Daphne Deluxe setzt das Spiel fort. Im Abendkleid mit viel Dekolleté kommt die gut gebaute Frau herein und setzt sich aufreizend in Szene. Beifällige Pfiffe im Publikum. „Ja“, grinst Daphne und aalt sich im Beifall, um dann nahtlos das erste Klischee auf die Schippe zu nehmen: den Schlankheitswahn. „Das machen wir doch alles nur für euch“, ruft sie den Männern zu. „Wenn es keine Männer gäbe, dann gäbe es nur fette, glückliche Frauen“, spekuliert sie unter dem Gelächter des Publikums. Und beim Alter beweist sie Rechenkünste. Die behaupteten 28 Jahre will ihr im Publikum keiner abnehmen, doch Daphne hat die richtigen Argumente: Teilweise sei sie nämlich jünger und wenn man dies von ihrem wahren Alter abziehe, komme eben 28 heraus.

Das dritte Element

Nahtlos geht es zum dritten Element des „Showrooms“ über: den Musicalszenen. Von Klassikern wie „Das Phantom der Oper“ oder „Grease“ bis hin zu aktuelleren Stücken wie „Tarzan“ oder „König der Löwen“ geht die Reise durch die Musicalgeschichte an diesem Abend. Die berühmten Szenen aus „Grease“ oder „Das Phantom der Oper“ werden von Profis wie der Hamburgerin Marion Wilmer oder dem Essener Deniz Fingskes gesungen und ernten begeisterten Applaus im Publikum. Doch da ist noch lange nicht Schluss. Die Show muss ja weiter gehen.