Oberhausen. .

Auf der Promenade endete am Samstag in Oberhausen die Local-Heroes-Woche. Musik und Kleinkunst zeigen beim Gauklerfest eine Mischung verschiedener kultureller Darbietungen.

Die Woche hätte nicht schwieriger anlaufen können. Wenige Stunden nach der Katastrophe auf der Loveparade startete in Oberhausen die Local-Heroes-Woche. „Das Unglück war ein belastendes, beklemmendes Ereignis“, wie Volker Buchloh, Leiter des Kulturbüros beim Abschluss der Woche auf der Centro-Promenade resümierte. Ein Spagat zwischen Anteilnahme und Programm. Buchloh: „Wir sind mit dem Verlauf der Woche sehr zufrieden!“

Kein Feuerwerk. Kein pompöser Bombast. Beim Gauklerfest fanden die Macher am Samstag, zeitgleich zur Trauerfeier in Duisburg, den passenden Abschluss. „Die Mischung macht es diesmal“, erklärt Koordinator Uwe Muth. „Wir haben Gäste aus Italien oder Holland mit den lokalen Helden zusammengeführt.“

Aus den Niederlanden reisten Ballerina Atharina mit ihrer Riesenmarionette an. Normalerweise stecken Puppenspieler ihre Figuren locker in die Tasche. Bei der Riesenmarionette klappte das nicht ohne weiteres. Hier verwandelte sich der Spieler kurzerhand selbst in einen Teil seiner Puppe. Fünf Meter Höhe misst die gigantische Gestalt, die damit sogar die auf einem roten Riesenball balancierende Ballerina überragte. Staunende Gesichter bei den Kindern. Respektvolle Blicke bei den Erwachsenen.

Auch vor den Eingängen des Einkaufszentrums lockten die Gaukler immer wieder die Menschen an. Rudelbildung. Ein Hingucker: eine mobile Vier-Mann-Band, die ihren Schlagzeuger in einen Einkaufswagen verfrachtete und damit quer über das Gelände kutschierte. Sie fragten das Publikum: „Wann habt ihr das letzte Mal gemeinsam getanzt?“ Die Zuschauer wurden kurzerhand in ihre Show mit eingebunden. Zu Funk-Klängen musste auch ein älteres Ehepaar die Hüften bewegen. Ein kurzes Vergnügen. Nach den ersten Tanzschritten wechselten die Vortänzer lieber in die zweite Reihe. Für Abwechslung war gesorgt.

Für den guten Zweck gab es ebenfalls Aktionen: Christina Antwerpen stellte ein ambitioniertes Design-Projekt vor, bei dem Original-Material aus den Schachtzeichen-Ballons in Kinder-Mode verarbeitet wird. Zudem wurden die Kulturbeutel versteigert. Die von lokalen Persönlichkeiten gepackten Beutel hatten die Veranstalter vorab zusätzlich gefüllt. Dezernent Apostolos Tsalastras spendierte dazu ein gemeinsames Essen. Das Centro stiftete eine „Wundertüte“.

Ein Hauch von Karibik steuerte die Gruppe Sunshine Coconuts mit Hawaiihemden und Steelband-Trommeln bei. Doch auch sie konnten die Regenwolken nicht vertreiben, so dass die Versteigerung nicht trocken über die Bühne ging. Stilecht erfolgte die Staffelübergabe von Oberhausen an Waltrop. Brieftauben machten sich vom Centro aus auf den Weg in die Stadt der nächsten Local-Heroes.