Laute Musik hallt durch den großen Saal des Theaters. Circa 100 Zuschauer blicken gespannt auf die Bühne.

Mehr als 100 Tänzer traten am Samstagabend beim deutschen Vorentscheid für die B-Boy UK Championships sowie bei der Veranstaltung Jammin on Beat in Oberhausen gegeneinander in den Kategorien B-Boying, Locking, Popping und Crew-Dance gegeneinander an. Battle wird das Duell zwischen Tänzern und Gruppen in der Szene genannt. Während Laien diese Tanzarten wohl unter der Kategorie Breakdance abstempeln würden, ist der neumoderne Begriff in der Szene eher unbeliebt. „Breakdance ist ein in den USA geprägter Überbegriff für all diese rhythmischen und artistischen Tanzstile. Jedoch trifft er weitestgehend nicht auf das zu, was wir hier auf die Bühne bringen“, sagt Ardit Gjikaj (27), mehrfacher Sieger internationaler Tanzwettbewerbe und Initiator des deutschen Vorentscheids für die UK Championships sowie für „Jammin on Beat“.

Erstmals erhielt der mehrfache Weltmeister aus Oberhausen die Lizenz für einen offiziellen Vorentscheid in Deutschland. Da das Können deutscher Tänzer in der internationalen Tanzszene insbesondere in den Kategorien B-Boying, Locking und Popping in den vergangenen Jahren stark angezweifelt wurde, empfand es Ardit Gjikaj als Aufgabe, den Rest der Welt mit den beiden Veranstaltungen vom Gegenteil zu überzeugen. „Die Verknüpfung von Jammin on Beat und die Qualifier für die UK Championships waren für mich hierbei ausschlaggebend. Jammin on Beat Germany zählt zu einem angesehenen Event, welches ich bereits zum dritten Mal veranstalte. Somit konnten wir nationale sowie internationale Tänzer hier nach Oberhausen holen. Insbesondere die Jugend muss in der Szene gefördert werden.“ Hierbei stehen vor allem das Rhythmusgefühl, die Kreativität und die Präsentation des Könnens im Hauptaugenmerk. Nur mit viel Schweiß, Training und Hingabe seien diese Voraussetzungen verknüpfbar.

In sogenannten Battles versuchten zwei oder mehrere Tänzer am Abend ihre Kontrahenten tänzerisch auszustechen und die internationale Jury von ihrem Können zu überzeugen. Dabei war es wichtig, auf die tänzerische Darbietung des Gegners einzugehen und zu antworten. Im Vorfeld einstudierte Choreografien: Fehlanzeige. „Hierbei geht es um die Kreativität des Tänzers. Die Antwort muss schnell und überzeugend rüber kommen. Je besser das Können ist, desto größer die Chancen, seinen Gegner im direkten Duell zu schlagen“, so Ardit Gjikaj. Die imposanten artistischen Einlagen und die Bewegungen der Tänzer haben wohl auch den letzten Laien zum Staunen gebracht.