Oberhausen. .
Urlaubszeit und Krankmeldungen sorgen bei der Stoag für Personalmangel. Gleich mehrere Busse unterschiedlicher Linien entfielen am Wochenende. Darauf wurde allerdings nur teilweise hingewiesen.
Renate Brunn ist perplex: Kaum war sie in den Bus eingestiegen, in die 957, auf die sie fast eine halbe Stunde am Bahnhof gewartet hatte, da musste sie schon wieder aussteigen. „Der Busfahrer entschuldigte sich, er dürfe nicht weiterfahren, da er seine Fahrzeit überschritten hatte.“
Am Sonntag war die 72-Jährige auf dem Weg zum Haus Ripshorst, das nur von einer Linie, der 957, angefahren wird. Diese Linie fährt sonntags im 30-Minuen-Takt – Brunn und die anderen Fahrgäste, die ein- und nach kurzer Zeit wieder ausgestiegen waren, ohne dass sich der Bus bewegt hatte, mussten notgedrungen eine halbe Stunde warten.
Busfahrer konnten keine Auskunft geben
Damit waren sie nicht allein: Gleich mehrere Busse unterschiedlicher Linien entfielen am Wochenende. Teils, wie etwa beim Schnellbus 96, wurden Fahrgäste über die Digitalanzeigen darüber informiert, teils aber auch nicht: Mindestens eine Fahrt des SB94 entfiel, ohne dass darauf hingewiesen wurde. Als Fahrgast wartete man schlicht auf einen Bus, der nie kam.
Busfahrer konnten keine Auskunft geben, das Funknetz sei zu schlecht, um andere Fahrer zu kontaktieren, man wisse aber, dass die Linie 96 aufgrund von Personalmangel teilweise entfalle. Diesen Grund nannte man auch Renate Brunn: „Unser Fahrer wartete wohl auf seine Ablöse, die aber nicht kam.“
Es mangelt an Personal
Und wirklich fehlt es der Stoag momentan an Personal: „Zusätzlich zur Urlaubszeit melden sich derzeit verhältnismäßig viele Fahrer krank“, sagt Stoag-Sprecherin Sabine Müller. In der Regel würden diese Ausfälle aber auf Linien umgelegt, die im Zehn-Minuten-Takt fahren. „Dass Frau Brunn fast eine Stunde auf ihren Bus warten musste, ist sehr bedauerlich“, sagt Müller und verweist darauf, dass die Rentnerin als Nutzerin eines Bärentickets für bis zu 30 Euro ein Taxi hätte nutzen können. In diesem Rahmen würden die Kosten erstattet, wenn „sich ein Bus mehr als 20 Minuten verspätet und keine alternative Fahrmöglichkeit besteht.“
Wenn ein Bus ausfällt, muss diese Informationen manuell an die digitale Anzeige übermittelt werden. Im Eifer des Gefechts, so Müller, sei das wohl vergessen worden.