Die drei Starenkästen auf Oberhausener Stadtgebiet haben im vergangenen Jahr 9775 Fahrzeuge erwischt. Zusammen mit der mobilen Geschwindigkeitsüberwachung durch Polizei und kommunale Behörde spülte das mehr als 1,8 Mio Euro in die Stadtkasse.

120 000 Mal hat es auf der A40 bei Essen geblitzt, 100 000 Mal auf der A45 zwischen dem Kreuz Dortmund und dem Westhofener Kreuz - da muten die 9775 teuren Fotos, die im vergangenen Jahr auf Oberhausener Gebiet entstanden sind, geradezu läppisch an. Aber: Die drei Starenkästen stehen auch nicht auf der Autobahn, sondern innerorts. Und sie tragen ihren Teil dazu bei, das chronisch leere Stadtsäckel zu füllen. Inklusive der Falschparker und der von Stadt und Polizei mobil Geblitzten kamen im Vorjahr so 1 836 000 Euro zusammen.

Zwei Starenkästen gibt es auf der Konrad-Adenauer-Allee, einen auf der Dorstener Straße. An Unfallschwerpunkten also, die dadurch entschärft werden sollen oder schon entschärft worden sind. 1996 wurde die erste feste Mess-Stelle auf der auslaufenden 516 installiert, „weil viele Fahrer geistig offenbar noch auf der Autobahn waren”, wie Dieter Schäfer erklärt. Deshalb, so der Leiter des Fachbereichs Ordnungswidrigkeiten der Stadt weiter, habe es auf der Konrad-Adenauer-Allee häufiger geknallt.

Messung in "schutzwürdigen Bereichen"

In Abstimmung mit der Polizei, die pro Monat an gut 150 Stellen die Geschwindigkeit kontrolliert, steht die Stadtverwaltung zudem mit ihren beiden mobilen Geräten (Radarfahrzeug und Infrarot-Video-Messtechnik) in sogenannten „schutzwürdigen Bereichen”. Gemeint sind damit Schulen, Kindergärten und Spielplätze. Tempo-30-Zonen also, und die sind für die Stadt besonders lukrativ. Teilweise sind die Hälfte der Fahrzeuge dort zu schnell unterwegs. Auf der Uhlandstraße oder dem Buchenweg zum Beispiel, auf der Kapellenstraße hält sich fast jeder Dritte nicht ans Tempolimit. In erster Linie auf Straßen, „die auch als Abkürzungen verwendet werden werden”, ist Schäfers Eindruck. Für manche eine teure Abkürzung.