Die Kunstlichter locken in eine spannende Nacht voller Malerei, Skulptur und Performance.

Bei Einbruch der Dunkelheit, in der düsteren Atmosphäre der kalten Herbstnacht, leuchtet ein Licht hell auf. Es scheint so hell, da es – aus mehreren Lichtern bestehend – zu einem großen „Kunstlicht” erstrahlt. Zu verdanken ist es den Künstlerinnen und Künstlern, die an unzähligen Orten einen Einblick in ihr Schaffen geben und die Stadt zum Atelier machen.

Zum vierten Mal können sich Kunstinteressierte davon überzeugen, dass die Oberhausener Kunstszene nicht nur groß, sondern auch vielfältig ist und harmoniert. Diese Harmonie ist vor allem im Künstlerhaushalt zu spüren, in dem sich die Schaffenden treffen und gegenseitig unterstützen. „In Oberhausen ist es schwer für Künstler zu existieren”, weiß Robert Bosshard, der in der solidarischen Atmosphäre zwar keine ökonomische Sicherheit findet, dafür aber Freunde, mit denen er sich austauschen kann. Der Bewohner und Initiator des Künstlerhaushalts, Ralf Schumann, hat ein Gemeinschaftsgefühl für sich und seine Kollegen geschaffen, eine familiäre Behausung, die in einer idyllischen Oase – umgeben von Feld und Natur – weniger einem Atelier gleicht. Und doch wird hier Kunst geschaffen, nicht zum Anfassen, sondern zum Erleben: Neben Musik und Klang-Performance moderiert der Dichter und Aktionskünstler Hans Thannheiser den „Gedichthör- und Diamantengewinnclub”, eine Persiflage auf die zahlreichen Quizshows im Fernsehen. Gäste können sich interaktiv beteiligen und sogar Diamanten gewinnen.

Ähnlich wie im Künstlerhaushalt geht es auch in der Salzgrotte bei den Malern Robert Heiek und Dorita Vorländer aus. Durch Träume und Meditation inspiriert, entstehen sie vor ihrem geistigen Auge und beinhalten magische Symbole. Unter musikalischer und lyrischer Begleitung von Andrea Vierle und Matthias Michalek, kann der Besucher Meditation selbst erleben.

Chris Ermke im Atelierhaus Ludwigstraße stellt in seinen Aktfotografien vor allem die Zerbrechlichkeit des Menschen dar. Die Bilder seiner Kollegin Petra Leipold greifen das Thema Mensch auf eine andere Weise auf. Mit ihren „Memory Icons” drückt die Malerin etwas Zwischenmenschliches aus. Die Figuren werden thematisch verarbeitet und erfinden sich mit wechselndem Stil immer wieder neu. Dies zeigt die Retrospektive, in der sie Momentaufnahmen der vergangenen Jahre widerspiegeln. Einige ihrer Bilder, aus der Serie „Emotion”, werden in Kürze im Schloss Oberhausen zu sehen sein. In der Ausstellung des Arbeitskreises Oberhausener Künstler stehen sich einige Werke auch räumlich näher.