Im „Haus der Jugend” entsteht eine von fünf Jugendkunstschulen im Ruhrgebiet.
Vor 50 Jahren, als es gebaut wurde, war es bestimmt todschick und auf dem neuesten Stand. Heute ist das „Haus der Jugend” am John-Lennon-Platz zwar immer noch ein beliebter Treffpunkt, vor allem jedoch – ein Sanierungsfall. Zum Glück naht Hilfe: 700 000 Euro aus dem Konjunkturpaket II stehen für Umbaumaßnahmen zur Verfügung. Mit dem Geld werden nicht nur undichte Fenster ausgetauscht und Lüftungsanlagen modernisiert, es entsteht auch etwas völlig Neues: eine von fünf Jugendkunstschulen im Ruhrgebiet.
„Um allen Gerüchten vorwegzugreifen”, sagt Kulturdezernent Apostolos Tsalastras, „das ,Haus der Jugend' bleibt ein Haus der Jugendarbeit. Es erhält nur einen weiteren Baustein.” Wie dieser genau aussehen soll, war auch bei der gestrigen Vorstellung im Arbeitskreis Kultur der SPD-Ratsfraktion noch nicht zu hundert Prozent klar. Fest steht: Oberhausen soll eine Jugendkunstschule erhalten, hat jedoch kein Geld für ein komplett neues Gebäude plus Personal. Deshalb die abgespeckte Version: Das Geld wird in das ohnehin erneuerungsbedürftige „Haus der Jugend” gesteckt, die Kunstschule hier angesiedelt. Ein eigenes Programm wird sie nicht haben – mit nur einer halben Personalstelle wäre das nicht zu leisten. Deshalb soll die neue Kunstschule eine Stelle sein, die bereits bestehende Angebote in der Stadt (nicht nur städtische!) zusammenbringt, bündelt, vernetzt, koordiniert. Damit Eltern sich in einem Gesamtkatalog einen Überblick über alles verschaffen können, was für Kinder und Jugendliche im Bereich Kunst und Kultur angeboten wird. Und damit im Jugendkunsthaus themenübergreifende Aktionen zustandekommen. Da kann die Malschule dann mit der Bibliothek zusammen etwas anbieten oder das Theater mit den Kurzfilmtagen. Und die Jugendlichen, die zufällig beim offenen Angebot des Hauses reinschauen können bei Proben auf den Geschmack kommen. Womit auch ein weiteres Ziel der neuen Einrichtung erreicht wäre: die Ansprache von sozial benachteiligten Jugendlichen. Beginn – und Ende – der Baumaßnahme: 2010.