Oberhausen. Fühl dich wohl in Osterfeld! So oder ähnlich lautet das Credo des Karl-Heinz Pflugbeil (SPD). Thomas Schmitt sprach mit dem Osterfelder Bezirksbürgermeister über Gegenwart und Zukunft des Stadtteils.

Wie lautet ihr wichtigstes politisches Ziel für 2010?

Karl-Heinz Pflugbeil: Es ist sicher keine Aufgabe der Bezirksvertretung, aber für uns alle kann es nur ein Ziel geben: Wir müssen alles dafür tun, Stabilität in unsere sozialen Strukturen zu bekommen. Unter diesem Blickwinkel müssen alle unsere Entscheidungen betrachtet werden.

Welche Ziele verfolgen Sie für die Entwicklung Osterfelds?

Pflugbeil: Seit fünf Jahren sind wir dabei die Innenstadt, die aus den 1940er Jahren stammt, zu erneuern. Ziel ist es, dass sich alle Bürger im Zentrum richtig wohlfühlen. Dazu gehört der Umbau der Gildenstraße zu einer Ruhezone. Wir haben dort die Robinien durch in den Osterfelder Stadtfarben rot und weiß blühende Apfelbäume ersetzt. In diesem Jahr soll die Beleuchtung ausgetauscht werden.

Wie gut wird das Fassadenprogramm angenommen?

Pflugbeil: Wir müssen mehr Dynamik in das Thema hineinbringen. Gleichwohl sieht man, dass mit privaten Investoren bereits eine Million Euro nach Osterfeld geflossen sind. In diesem Jahr sollen die Fassaden der alten Polizei und der alten Post saniert werden.

Wie geht es mit dem geschlossenen Hallenbad weiter?

Pflugbeil: Wir wollen im April gemeinsam mit den Bürgern überlegen, was auf der Fläche passieren soll. Dazu wird es eine Befragung geben. Grundstück und Gebäude gehören der Oberhausener Gebäudemanagement-Gesellschaft OGM. Reizvoll wäre es, dort einen Park anzulegen. Daran glaube ich aber nicht.

Welche Ideen haben Sie?

Pflugbeil: Denkbar wäre eine Ansiedlung aus dem Bereich System-Gastronomie, aber auch die Erweiterung des Krankenhauses mit einem Reha-Zentrum für die Orthopädie. Beides gehört aber bis heute in die Kategorie Wünsch-dir-was.

Was fällt Ihnen zum Thema Verkehr ein?

Pflugbeil: Dass im Frühjahr hoffentlich die Behinderungen auf der Vestischen Straße ein Ende haben. Die EVO will alles dafür tun, die Fernwärmeleitungen so schnell wie möglich zu verlegen.

Und zum Thema Wirtschaft?

Pflugbeil: Ich gebe keine Wasserstandsmeldungen ab. Weder zu Entwicklungen beim Gartendom noch zu Perspektiven für das HDO-Gelände. Darauf haben wir keinen Einfluss. Der Eigentümer des Schuhhauses Erwig auf der Bergstraße könnte allerdings sein privates Engagement deutlich verstärken. Um es vorsichtig auszudrücken.

Gibt es Projekte, die Sie in diesem Jahr noch anstoßen wollen?

Pflugbeil: Als Bezirksvertretung wollen wir gemeinsam mit der Werbegemeinschaft unsere Schlagkraft ausprobieren. Wir wollen sehen, ob es uns nicht gelingt, die schöne alte Eisenbahnbrücke an der Bergstraße zu säubern und zu sanieren. Neuer Putz, neue Fallrohre und Abflussrinnen sind dringend erforderlich. Wir wollen dem nördlichen Eingang zum Osterfelder Zentrum ein schöneres Ambiente verleihen.

Worauf freuen Sie sich unter dem Aspekt Ruhr 2010?

Pflugbeil: Auf die Fertigstellung der Arbeiten an der St.-Antony-Hütte mit dem neuen Dach über der Ausgrabungsstätte im Juni oder Juli. Das ist sicherlich ein Höhepunkt im Kulturhauptstadtjahr. Dort steht die Wiege der Ruhrindustrie.

Welche Termine sollten sich die Bürger ansonsten vormerken?

Pflugbeil: Am ersten Wochenende im September werden wir das 25. Stadtfest in Osterfeld feiern. Ich persönlich freue mich, wie in jedem Jahr, schon heute auf das Ostereier-Verstecken auf der Burg Vondern.