Oberhausen. Anderen zu helfen, das ist Josef „Jupp“ Loege (SPD) „immer eine Freude“. Thomas Schmitt sprach mit dem Bezirksbürgermeister für Alt-Oberhausen über Entwicklungsperspektiven für das Quartier.
Wie lautet Ihr wichtigstes politisches Ziel 2010?
Josef Loege: Die Mitglieder der Bezirksvertretung sind erste Ansprechpartner für die Bürger unserer Stadt. Wir helfen, wo immer wir können. Häufig reicht ein Anruf beim richtigen Sachbearbeiter, um Probleme mit der Behörde aus der Welt zu schaffen.
Welche Ziele verfolgen Sie für die Entwicklung des Bezirks Alt-Oberhausen?
Loege: Die vielen Leerstände in der City bleiben ein Problem. Anders als in Sterkrade oder Osterfeld wohnen die Eigentümer hier häufig leider nicht in Oberhausen. Das gilt für das P&C-Gebäude an der Marktstraße ebenso wie für das Brauhaus an der Friedrich-Karl-Straße oder für die Markthalle. Besonders weh tut es, dass Fördergelder aus dem Programm Soziale Stadt nicht fließen, weil wir unser Eigenkapital nicht darstellen können. Der Umbau von Bert-Brecht-Haus und Saporisha-Platz, der dank der Mittel aus dem Konjunkturpaket II möglich ist, hilft uns, Volkshochschule und Bücherei sowie deren Umfeld für unsere Bürger liebens- und lebenswerter zu gestalten.
Dazu gehört wohl auch, Bordellbetriebe oder Eros-Center aus der Innenstadt fernzuhalten. Viele Vorlagen der Verwaltung beschäftigen sich mit diesem Thema.
Loege: Das Rotlicht-Milieu muss bleiben, wo es ist. Jegliche Ausweitung in Alt-Oberhausen muss verhindert werden. Das gilt auch für Spielhallen.
Apropos Spielhallen. Hotel, Lidl, Spielcasino – von weiteren neuen Ansiedlungen auf dem Stahlwerksgelände ist nichts bekannt.
Loege: Dass sich dort nichts tut, ist natürlich sehr bedauerlich. Wichtig für die Neue Mitte ist auch deswegen, dass die Erweiterung des Centro kommt, ob in diesem oder im nächsten Jahr, das ist nicht entscheidend.
Es werden Stimmen laut, die einen Rückbau der Marktstraße als Fußgängerzone befürworten. Sind Sie auch dafür?
Loege: Ich bin gegen den Rückbau der Fußgängerzone Marktstraße. Eher setze ich mich dafür ein, dass wir im Bereich zwischen Stöckmannstraße und Nohlstraße durch Poller den Anlieferverkehr weiter eindämmen, damit den Menschen nicht von hinten in die Hacken gefahren wird. Ein Rückbau wäre der falsche Weg und würde außerdem dazu führen, dass wir Fördergelder zurückzahlen müssten.
Was fällt Ihnen zum Thema Verkehr ein?
Loege: Auf der Duisburger Straße werden wir im Bereich vom Obermeidericher Bahnhof runter bis zur Württemberger Straße Flüsterasphalt aufbringen. Nach einem Jahr soll analysiert werden, wie haltbar der Belag ist und ob - wie erhofft - der Verkehrslärm reduziert worden ist. Außerdem müssen wir schnell die durch den harten Winter entstandenen Straßenschäden beseitigen.
Wird die Kreativwirtschaft die Alte Mitte entscheidend voran bringen?
Loege: Das Thema müssen wir mit viel Fleiß angehen, damit Fleisch an die Sache kommt. Hier setze ich auf den Beirat für Alt-Oberhausen, der sich intensiv um die Innenstadt kümmern wird. Der Beirat für Lirich ist ein positives Beispiel. Da ist in den vergangenen vier Jahren viel erreicht worden. Leider warten wir auch dort auf Fördergelder.
Wie geht es auf dem Gelände von Ford Gerstmann weiter?
Loege: Unser Einfluss ist sehr beschränkt, da der Stadt das Grundstück nicht gehört. Auf dem Grundstück könnten sehr gut Wohnhäuser entstehen. Ähnlich wie wir es jetzt in Lirich planen, auf dem Grundstück zwischen Rosenstraße und Liricher Straße.
Welche Termine sollten sich die Bürger 2010 vormerken?
Loege: Es gibt viele Anfragen für Veranstaltungen. Ein Höhepunkt wird sicher das City-Sportfest im Herbst. Der Landschaftsverband plant im September außerdem eine große Ausstellung auf dem Friedensplatz.