39-Jähriger wegen Raubes zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. „Ich habe diese Uhren wirklich nicht”.
Der 39-jährige Kfz-Mechaniker wollte eine Autowerkstatt aufmachen, hatte dafür aber kein Geld. Zur Finanzierung ging er in drei Juweliergeschäfte und stahl Rolex-Uhren im Wert von fast 200 000 €, um sie, wie er sagte, im Rotlicht-Milieu zu verkaufen. Zweimal wurde er aber direkt nach der Tat erwischt. Das Bochumer Schöffengericht verurteilte ihn zu zweieinhalb Jahren Haft. Der zweifache Vater hatte bisher nur einmal Mini-Dinge wie einen Labello oder eine Schachtel Zigaretten gestohlen. Im vorigen Juli schnellte seine Beuteerwartung aber raketenmäßig nach oben. Der mittellose Mann zwängte sich in einen Anzug, ging ins Centro und ließ sich dort zwei Rolex-Uhren für 40 000 € vorführen. Als er glaubte, dass das Personal unaufmerksam war, raste er mit den Uhren aus dem Geschäft und tauchte unter. Vom Erfolg berauscht ging er nur sechs Tage später zu einem Juwelier in Bochum. Diesmal ließ er sich vier Rolex (95 000 €) präsentieren. Dann sauste er damit aus der Tür. In einer Nahbereichsfahndung wurde er aber schnell gefasst.
Anders als im Oberhausener Fall wurde die Beute sichergestellt. Der Verbleib der Uhren aus dem Centro ist indes ungeklärt. Der Angeklagte behauptet, die 40 000-€-Uhren auf der Flucht in einem „Hohlraum” in der Tiefgarage deponiert zu haben. Als er die Beute später habe abholen wollen, sei alles weg gewesen. Der Staatsanwalt: „Diesen Scheiß glaubt Ihnen kein Mensch.”
Doch der Dieb blieb dabei: „Ich habe diese Uhren wirklich nicht.” Jetzt laufen „Finanzermittlungen” gegen ihn. Richter Dr. Axel Deutscher: „Gnade Ihnen Gott, wenn Sie diese Uhren gebunkert haben.” Sollte er die Beute doch noch irgendwo haben, kann er sich eine vorzeitige Haftentlassung wohl abschminken.
Den dritten Diebstahl nach der gleichen Masche hatte er Ende Mai in einem Recklinghäuser Juwelierladen begangen. Damals war er sofort nach der Tat gepackt worden.