Im Öffentlichen Dienst drohen ab Mittwoch Warnstreiks. Betroffen sein werden in der ersten Welle Kindergärten und der Öffentliche Nahverkehr.

Wer auf den Öffentlichen Personennahverkehr oder auf Kindertagesstätten angewiesen ist, der könnte ab Mittwoch Opfer der laufenden Tarifverhandlungen für die Angestellten des öffentlichen Dienstes werden. Es drohen Warnstreiks – und zwar von Mittwoch bis Freitag (3. bis 5.).

Auf gerade einmal „drei Prozent” schätzte am Montag Henrike Greven im Gespräch mit unserer Zeitung die Wahrscheinlichkeit auf eine Einigung in der ersten Verhandlungsrunde, die für Sonntag und Montag angesetzt war. Die Geschäftsführerin der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) vertritt in Oberhausen rund 4500 organisierte Arbeitnehmer.

Der Verhandlungsführer des Bundes, Innenminister Thomas de Maiziére (CDU), hatte bereits Sonntagabend klargestellt, dass die Forderungen der Gewerkschaft, die im Gesamtpaket ein Volumen von fünf Prozent ausmachen, unannehmbar seien. Auf der Verdi-Wunschliste stehen neben mehr Lohn auch „eine dringend notwendige Altersteilzeitregelung” (Greven) und die Übernahme von Auszubildenden. „Unsere Forderungen sind gerecht”, so Greven, „noch immer hinkt die Einkommensentwicklung im öffentlichen Dienst den Löhnen und Gehältern anderer Branchen hinterher.” Als Beispiele nennt Greven die Bereiche Metall, Elektro und Chemie.

Für die Stadt Oberhausen (1400 Mitarbeiter) bedeutet jedes Prozent Gehaltserhöhung im öffentlichen Dienst pro Jahr Kosten in Höhe von 623 000 Euro, bei der Stoag (500 Beschäftigte) wären es 200 000 Euro.