Eine Ausstellung zeigt, wie Jugendliche sich ihre Stadt wünschen. Die Visionen sind Ergebnisse eine Projektes „Meine Stadt”, das von der Künstlergruppe Cybercity Ruhr und dem Verein Kultur im Turm geleitet wurde.

Hoch im Turm über den Dächern der Stadt schläft deren Zukunft. Könnte man sagen, wenn man gerade an Dornröschen denkt und an Märchen glaubt. Adrian (11) ist in einem Alter, in dem er selbst die Zukunft der Stadt präsentiert. Er ist hier oben im Turm des Bahnhofs an diesem Freitag zudem einer der Hauptakteure. Er lässt einen kleinen Roboter durch ein Oberhausen fahren, wie es sich 35 Jugendliche wünschen.

Den Roboter haben die Jugendlichen gebaut. Genauso neun Modelle von Plätzen in der Stadt, die sie gerne hier hätten. Die Visionen sind Ergebnisse eine Projektes „Meine Stadt”, das von der Künstlergruppe Cybercity Ruhr und dem Verein Kultur im Turm geleitet wurde.

Das Geld dafür kam vom Bundesfamilienminsterium und stammt aus dem Topf für das Förderprogramm Stärken vor Ort. Was also wünschen sich Jugendliche für ihre Stadt? Adrian, der jünste Teilnehmer, der älteste ist 18, dirigiert den Roboter zu einem Naturkundemuseum im Miniaturformat. Ein bisschen ähnelt es mit seinen Rund-Türmen einer Burg. Der Roboter hält mit einem Kameraauge das Museum fest, das Bild wird über einen Beamer auf eine Leinwand übertragen. So können die Besucher aus der Perspektive von Fußgängern das Museum des Elfjährigen erkunden. „Es soll am Centro gebaut werden”, findet Adrian. Ein Stadion hat er gleich mitangelegt. „Für römische Spiele oder Ritterkämpfe”, erklärt er. Ein Naturkundemuseum ist ihm ein Anliegen, weil, „sonst muss man immer so weit fahren”.

In einem kleinen Areal mit Panoramafotografien drumherum, präsentiert sich der Gasometer anders. Mit einem Museum tief unten im Bauch. Der Nachwuchs scheint es ja irgendwie mit Museen zu haben. Und in der Mitte – zwischen Gasometer-Himmel und -erde – gibt es Natur, eine grüne Lanschaft. Als Symbol dafür, dass immer noch zu wenig Natur vorhanden sei. Die Jugendlichen haben Fantasie bewiesen. Haben den Olga-Park neu ausgestattet. Und einen Club „gebaut”, eine Diskothek, in die auch „Ausländer rein dürfen”, wie Anja Bardey von Cybercity Ruhr sagt, die mit Nadja Susemichel von Kultur im Turm das Projekt geleitet hat. Bei dem sind auch noch ein Oberhausen-Lied sowie Foto- und Videodokumentationen entstanden.