Oberhausen. Die zahlungsunfähige Modekette Esprit betreibt schon seit Jahren im Oberhausener Centro eine Filiale. Diese Schritte plant das Unternehmen jetzt.

Die Modekette Esprit hat für ihr Europageschäft Insolvenz angemeldet. Der Verkauf in den Geschäften läuft aber weiter, sagt Sprecher Frank Elsner. Somit bleibt auch die Filiale im Oberhausener Centro geöffnet. Wie es aber auf Dauer weitergeht, lasse sich zur Stunde jedoch noch nicht sagen. Das hängt vom Fortgang des Verfahrens und den Gesprächen mit möglichen Investoren über Zukunftskonzepte ab, unterstreicht Elsner.

Centro steht im Austausch mit Esprit

Centro-Manager Andreas Ulmer ergänzt, dass das Management des Einkaufszentrums mit Esprit über die aktuellen Entwicklungen im Austausch stehe, im Moment aber noch keine weiteren Informationen möglich seien. Bei der Modekette handele es sich um einen langjährigen Mieter.

Die Esprit Europe GmbH hatte am Mittwoch, 15. Mai, beim Amtsgericht in Düsseldorf Antrag auf Insolvenz in Eigenregie gestellt. Damit bleibt die Geschäftsleitung im Amt, arbeitet allerdings mit einem oder auch mehreren Beratern zusammen, um am Ende ein Konzept vorzulegen, wie es weitergehen soll. Esprit hat bereits angekündigt, dass schon vor dem Insolvenzantrag Gespräche mit einem Finanzinvestor gelaufen sind. Laut einer Presseerklärung wird sich das Unternehmen von der bisherigen Geschäftsführerin Man Yi Yip trennen. Die Anwälte Christian Gerloff und Christian Stoffler sollen die Modekette künftig leiten. Sie wollen das Unternehmen „restrukturieren und zukunftsfähig neu aufstellen“.

1500 Beschäftigte von der Insolvenz betroffen

Von der Insolvenz betroffen sind rund 1500 Beschäftigte, darunter viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Hauptsitz in Ratingen bei Düsseldorf. Welche weiteren Folgen das Verfahren auf das Geschäft in anderen europäischen Ländern hat, lasse sich noch nicht abschätzen, heißt es. Insgesamt sind unter dem Dach von Esprit Europe sechs weitere Tochtergesellschaften vereint.

Laut Anwalt Gerloff leidet die „weltweit bekannte Marke für Mainstream-Mode“ seit geraumer Zeit unter sinkenden Umsätzen, „verbunden mit zahlreichen Umstrukturierungen und Managementwechseln“. Jetzt gibt er als Ziel aus, die „europäischen Aktivitäten von ihrer Struktur und vom Produkt her so aufzustellen, dass sie nachhaltig profitabel werden können“.

Esprit betreibt in Deutschland 57 Filialen

Bereits vor vier Jahren, während der Corona-Pandemie, hatte das Unternehmen schon einmal Insolvenz angemeldet, rund ein Drittel der Beschäftigten verlor den Arbeitsplatz und für etwa 100 Filialen kam das Aus. In Deutschland hat Esprit laut eigenen Angaben 57 Filialen, in ganz Europa 124.

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