Oberhausen. In Geburtsstation und Kinderklinik steckt das Evangelische Krankenhaus Oberhausen 15 Millionen Euro. Das erwartet werdende Eltern ab Juni.
So viel Komfort und Sicherheit wie noch nie: Das Evangelische Krankenhaus Oberhausen investiert rund 15 Millionen Euro in seine neue Geburtsstation und Kinderklinik. Die Bauarbeiten kommen inzwischen gut voran. Auf diese Vorteile können sich werdende Eltern bereits ab Ende Juni 2024 freuen.
Bunt soll das Gebäude von außen werden und in der Nacht leuchten: Doch bis dahin verlangen die Umbauarbeiten der neuen Kinder- und Jugendklinik am EKO (das zur Ategris-Gruppe gehört) sowohl den Patientinnen und Patienten als auch den Mitarbeitenden in den alten Räumen so einiges ab. Vor allem Parkplätze sind noch rarer geworden. Doch dazu später mehr. Denn für werdende Eltern dürfte vor allem diese Nachricht zählen: Ende Juni 2024 wird der neue Kreißsaal-Bereich eröffnet.
Lieferschwierigkeiten – auch bedingt durch den Ukraine-Krieg – hatten zunächst zu Verzögerungen geführt. „Das ist ärgerlich, lässt sich aber nicht ändern“, sagt Arndt Heyermann, bei Ategris Leiter Planen und Bauen. So bleibt der alte Kreißsaal noch etwas länger als ursprünglich geplant in Betrieb. „Aber was soll‘s.“ Denn der erste Bauabschnitt ist trotz allem bald abgeschlossen: In der zweiten Etage von Haus F nimmt der Geburtsbereich mit sechs neuen Kreißsälen (zwei mehr als früher) schon modernste Formen an.
Musik und helle Farben sollen die werdenden Eltern in Oberhausen beruhigen
Arndt Heyermann kann nicht anders, er schwärmt: „Jeder dieser Kreißsäle wird über eine Badewanne und eine separate Toilette verfügen.“ Auch Klimageräte sind eingeplant, damit die werdenden Eltern nicht mehr ins Schwitzen kommen, als nötig. Außerdem kann in jedem der Räume Musik abgespielt werden. Nicht nur für die Schwangeren eine zusätzliche Beruhigung. „Ein Wehenzimmer und ein Raum für die Hebammensprechstunde runden den neuen Bereich ab.“ Der Farbanstrich fehlt noch. Schon jetzt steht fest: „Es soll auf alle Fälle hell werden.“
Für Dr. Hassan Issa, Chefarzt der Kinder- und Jugendklinik ist allerdings viel wichtiger: „Die Kreißsäle befinden sich künftig alle in der zweiten Etage und damit Tür an Tür mit der Neugeborenen-Intensivstation und mit einem OP-Saal – damit im Notfall die Wege möglichst kurz sind.“ Das genaue Eröffnungsdatum im Juni steht zwar noch nicht fest. „Aber es wird rechtzeitig auf unserer Homepage bekannt gegeben“, versichert EKO-Geschäftsführer Peter Quaschner. Interessierte können sich die neuen Räume dann im Rahmen der wöchentlichen Kreißsaalführungen ansehen.
Mit zirka 2200 Geburten jährlich hat das EKO längst selbst die Uniklinik Essen übertroffen, die bei etwa 1500 Geburten pro Jahr liegt. Doch trotz des guten medizinischen Rufes, den sowohl Kinderklinik als auch Geburtsstation (u.a. Perinatalzentrum Level I) in der Region genießen – der Bau war in die Jahre gekommen. Insgesamt 15 Millionen Euro steckt das Krankenhaus in den Um- und Neubau, 9,84 Millionen Euro stammen aus Fördermitteln des Landes, gut fünf Millionen stemmt das EKO selbst. „Für uns ist das kein Problem, wir schreiben seit Jahren schwarze Zahlen“, sagt Quaschner stolz. Auch dies hat sich herumgesprochen. Personalnot hat das Krankenhaus keine. „Unsere Stellen gelten als attraktiv, sind allesamt besetzt und wir erhalten fast täglich neue Anfragen.“
Im September 2022 gestartet, gehen inzwischen auch die Bauarbeiten für die neue Kinder- und Jugendklinik zügig voran. Rohrleitungen und Elektrik sind bereits verlegt. Die Raumaufteilung steht fest: Nur noch zwei kleine Patientinnen und Patienten mit jeweils einem Elternteil sollen sich künftig ein Zimmer teilen. Bislang nutzen noch drei Kinder samt Familienanhang ein Krankenzimmer; Duschen und Bäder befinden sich größtenteils auf dem Flur. „Aus Hygienegründen aber ist es wichtig, dass jedes Zimmer nach dem Umbau ein eigenes Bad erhält – das hat uns die Corona-Pandemie gezeigt“, meint Hassan Issa. Zeitgemäße, komfortable Kinder-Pflegestationen, eine modernisierte Neonatologie (Frühchen-Station) und eine Modernisierung des Notfallbereichs runden das Großprojekt ab. 2025 soll alles fertig sein. Eine gute Nachricht auch für werdende Eltern aus der gesamten Region. Denn das Umfeld schwächelt. Während das EKO investiert, ziehen sich ringsum immer mehr Krankenhäuser aus der Versorgung von Kindern zurück.
Vielleicht schafft es der EKO-Geschäftsführer ja auch noch, für seine gut 1000 Mitarbeitenden weiteren Parkraum in der Nähe zu ergattern. Denn der ist kaum zu finden, die Suche nach einem freien Stellplatz zeitaufwändig. „Einige Flächen vom Möbelhaus Rück haben wir schon anmieten können, aber die reichen leider nicht aus.“ Quaschner sucht deshalb jetzt das Gespräch mit den Fachleuten der Stadt. „Vielleicht haben die ja eine Idee, die uns weiterhelfen könnte.“
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