Oberhausen. Der Glasfaserausbau in Oberhausen geht voran. Anbieter werben auch an der Haustür. Doch Drückerkolonnen sind ebenfalls auf Tour. Was wichtig ist.

Der Ausbau des Glasfasernetzes in Oberhausen schreitet voran. Anbieter sind in erster Linie die Telekom und Westconnect, Tochter des Energieriesen Eon. Beide Firmen wollen derzeit Kunden gewinnen, Werber gehen von Haus zu Haus.

In den sozialen Netzwerken klagen Leute ihr Leid

Doch es sind in der Stadt offensichtlich auch Drückerkolonnen unterwegs, die sich als Beschäftigte der beiden Unternehmen ausgeben und Leuten Verträge fürs schnelle Internet unterjubeln wollen. In den sozialen Netzwerken sind in diesen Tagen entsprechende Posts aufgetaucht. Da stellt sich die Frage, wie nun Bürger sicher gehen können, dass sie es mit Leuten von Westconnect oder der Telekom zu tun haben?

Wichtig zu wissen: Beide Unternehmen schicken für die Werbung nicht die eigenen Beschäftigten auf die Straße, sondern setzen auf Agenturen und stehen mit denen im ständigen Austausch.

Aber auch, wenn es sich um Mitarbeiter der Agenturen handeln, können sie sich ausweisen. Die Bürger sollten sich auch den Ausweis zeigen lassen, raten beide Anbieter. Die Vertreter für Westconnect tragen zudem Jacken mit dem Logo „E.ON Highspeed“. Zudem sind die Namen im Kundenservice hinterlegt, betont ein Sprecher, so dass die Kunden im Zweifelsfall dort auch telefonisch nach der Identität der Werber fragen können. Weitere Infos hält die Firma im Netz unter diesem Link bereit bereit.

Wie Mitarbeiter der Firmen zu erkennen sind

Wer im Auftrag der Telekom unterwegs ist, hat ein Autorisierungsschreiben des Konzerns in der Tasche und eine Telefonnummer des Vertriebspartners, mit dem die Telekom zusammenarbeitet. Die Bürger können nachfragen, ob der Werber auch registriert ist. Die Nummer lautet 0800/3309765.

Dass die Anbieter überhaupt auf Haustürgeschäfte setzen, ergibt sich offensichtlich aus der Marktforschung. Die Telekom gibt beispielsweise an, dass laut einer von ihr beauftragten Studie die meisten Kunden nicht auf Glasfaser umsteigen, „weil sie gar nicht wissen, dass ihnen ein solcher Anschluss zur Verfügung steht“.

Verbraucherzentrale rät zur Vorsicht

Die Verbraucherzentrale hatte erst jüngst empfohlen, sich nicht unter Druck setzen zu lassen, wenn Vertreter vor der Tür stehen und unbedingt eine Unterschrift unter einen Vertrag haben wollen. In solchen Gesprächen würden auch glatte Lügen aufgetischt. Beispiel: Wenn man nicht mitmacht, wird bald das Internet nicht mehr funktionieren. Verbraucherschützer empfehlen, erst einmal um ein schriftliches Angebot zu bitten und dann in Ruhe Preise und Bedingungen vergleichen.

Wie geht es aber weiter, wenn ein Kunde einen Vertrag unterschrieben hat? Die Telekom erklärt dazu Folgendes: Der Bürger erhält im Anschluss einen Anruf und eine E-Mail mit den Informationen zum gewählten Produkt, das ihm nochmals erläutert wird, einschließlich der entstehenden Kosten. Im Zweifel kann der Kunde den Auftrag auch direkt stornieren. Erst, wenn er in diesem Gespräch alle Punkte bestätigt, werden die Unterlagen an die Telekom übermittelt. Aber auch danach steht ihm noch das 14-tägige Widerrufsrecht zu, das bei Haustürgeschäften greift.

Ähnlich läuft es bei Westconnect ab. Den Vertrag erfassen die Werber auf dem Tablet, lassen ihn vom Kunden unterschreiben. Auch hier erhalten sie im Anschluss eine E-Mail mit einem Link zu ihren Unterlagen und können innerhalb von zwei Wochen widerrufen.

Infotermine des Anbieters Westconnect

Westconnect ist aktuell mit der Vermarktung in den Stadtteilen Klosterhardt und Osterfeld (rund 35.000 Haushalte) an den Start gegangen. Die Bevölkerung ist am 7. und 21. Mai (jeweils dienstags) um 19 Uhr in den Bürgersaal Lito Palast, Finanzstraße 1, zu Infoabenden eingeladen. Zudem lädt das Unternehmen zu Beratertagen ein: 8., 15., 29. Mai, 12. und 26. Juni sowie am 3. Juli 2024 jeweils von 14 bis 19 Uhr im Gemeindehaus Königshardt-Schmachtendorf, Forststraße 1.

Zusätzlich ist der sogenannte Highspeed-Kiosk an der Dorstener Straße 338 bis zum 31. Mai jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Auskünfte: 0221/17732622 oder unter diesem Link.

Die Telekom will rund 26.000 Anschlüsse in Alt-Oberhausen, dem Marienviertel und Osterfeld legen. Derzeit sind allerdings laut der Homepage keine Beratungstermine geplant.

Weitere Informationen über den Breitbandausbau in Oberhausen gibt es auf der Homepage der Stadt und zwar hier.

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