Oberhausen. Der Umbau der Oberhausener Zinkfabrik Altenberg dauert an. Derweil ist ein neuer Leiter an Bord. Die nächste Ausstellung hat er fest im Blick.
Noch immer umhüllen Baugerüste die Zinkfabrik Altenberg des LVR-Industriemuseums in Oberhausen - und das seit etwa fünf Jahren. Das Museum wird komplett saniert. Mittlerweile befindet man sich aber auf der Zielgeraden. Zugleich laufen die Vorbereitungen für eine neue Ausstellung auf Hochtouren und liegen mittlerweile in neuen Händen. Denn der Historiker Dietmar Osses lenkt seit kurzem die Geschicke des Museums.
Er übernimmt den Posten von Burkhard Zeppenfeld. Bei einem Besuch spricht der Museumschef über seine neue Aufgabe, die neue Ausstellung und wie er die Menschen in der Umgebung für einen Museumsbesuch begeistern will. In Oberhausen erwarten ihn spannende Herausforderungen, wie er selbst sagt.
Osses war bis zuletzt Leiter der Zeche Hannover des LVR-Industriemuseums in Bochum. Die Zinkfabrik Altenberg kennt er bereits durch die Zusammenarbeit der beiden Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe. Nun erwartet ihn, wie er selbst sagt, mit der anstehenden Neueröffnung des Museums in Oberhausen eine spannende und herausfordernde Aufgabe.
„Es ist eine große Aufgabe, auf die ich mich sehr freue. Das Museum ist im Kern ein Institut der Erinnerungskultur. Wir wollen uns darüber hinaus dafür starkmachen, das Zusammenleben in der Stadt zu fördern“, betont Osses.
Walter Hauser, Chef der Industriemuseen des Landschaftsverbands Rheinland (LVR), ist froh, mit dem neuen Leiter einen erfahrenen Museumsmacher für die Zinkfabrik an der Hansastraße gewonnen zu haben: „Er verbindet das wissenschaftliche Know-how mit jahrelanger praktischer Erfahrung. Zudem kennt er sich in der Industriekultur des Ruhrgebiets aus und ist in der Region bestens vernetzt.“
Sanierungsarbeiten der Zinkfabrik Altenberg seit 2019
Osses übernimmt das Museum in anspruchsvollen Zeiten. Wenn auch ein Ende des Umbaus heranrückt, dauern die umfangreichen Arbeiten noch an. Die große Neueröffnung ist für 2026 geplant. Dann soll es eine Dauerausstellung geben, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Industriezeitalters in den Fokus rückt. Dazu wird auch das Außengelände umgestaltet.
Ein Teil der Präsentation wird den Titel „Krisen und Kriege“ tragen. Durch Corona, den Ukraine-Krieg und den andauernden Nahostkonflikt hat der schon vor Jahren festgelegte Schwerpunkt an Aktualität gewonnen. Die Ausstellung setzt sich mit den Gefahren für die Demokratie, mit Diktaturen in der Welt, aber auch mit der Klimakrise auseinander.
Junges Publikum in die Oberhausener Zinkfabrik Altenberg locken
Wenn Menschen in Museen gehen, sollte man sich, so Osses, an ihren Motiven orientieren. „Sehen die Besucher etwas, das mit ihrem Leben zu tun hat, interessieren sie sich auch dafür. Deshalb wollen wir Anknüpfungspunkte zu Themen aus der Umgebung schaffen, die die Menschen berühren.“ Aus dieser Erkenntnis heraus soll es in der Zinkfabrik demnächst unter anderem um den Strukturwandel in Oberhausen gehen und welche Rolle darin beispielsweise das Centro gespielt hat.
Um möglichst viele gesellschaftliche Gruppen anzusprechen, möchte Osses auch mit anderen Kulturschaffenden in der Stadt zusammenarbeiten. Dabei denkt er besonders an das Theater Oberhausen. „Wir können viel voneinander lernen und miteinander wachsen. Das vielfältige Potenzial, das diese Stadt hat, sollten wir ausschöpfen“, wünscht sich Osses.
Bei den Zielgruppen denkt er vor allem auch an junge Leute: „Von selbst kommen sie selten zu uns. Wir können aber Anreize und Angebote schaffen, damit Ausstellungen wieder attraktiver werden.“ Gerade deshalb ist dem neuen Leiter daran gelegen, mit Themen aus der Region zu punkten.
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