Oberhausen. Wer lange ein Haustier hat, der hat das Bedürfnis, das Familienmitglied anständig zu bestatten. Doch Oberhausen hat keinen Tierfriedhof mehr.
Viele Besitzer von Haustieren wünschen sich nach dem Tod der geliebten Tiere, diese auf einem Friedhof beizusetzen. Bis vor zwei Jahren war das auf dem Tierfriedhof Beyers in Oberhausen noch möglich. Doch seitdem können auf der Begräbnisstätte an der Dieckerhoffstraße keine Tiere mehr beigesetzt werden, denn alle Gräber sind belegt.
Zwischen 200 und 300 Gräber befinden sich auf dem Friedhof, den es seit 1995 gibt. Berthold Beyers hat das Grundstück des Friedhofs damals gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Ingrid Lehnen von der Familie von der Bey gepachtet. Der Bauernhof der Familie von der Bey grenzt direkt an den Tierfriedhof.
Einige der Gräber sind durch die Tierbesitzer bereits seit 1995 durchgehend belegt. Von Wellensittichen, über Hamster, Hunde und Schlangen bis hin zu Bartagamen finden viele Tiere auf dem Friedhof ihre letzte Ruhe. „Es gibt auch die Möglichkeit, mehrere Tiere in einem Grab zu beerdigen, wenn die Besitzer das wünschen“, erklärt die Mit-Inhaberin Ingrid Lehnen.
Tierfriedhof Beyers in Oberhausen: Tiere bleiben zwei bis vier Jahre unter der Erde
Die Gräber auf dem Tierfriedhof unterscheiden sich grundlegend in zwei Punkten, erläutert Lehnen: „Es gibt sogenannte Steinplattengräber, die nicht gepflegt werden müssen und es gibt Gräber, die ähnlich zu den Humangräbern eine gewisse Pflege benötigen.“ Die Gräber haben eine Größe von 1,5 mal 1 Meter.
In der Regel bleiben die Tiere zwei bis vier Jahre nach dem Begräbnis unter der Erde. Wie lang genau die Zeitspanne ist, hängt von der Größe des Tieres ab. Sollten nach Ablauf der Zeit noch Knochen übrig sein, kommen diese ins Krematorium. Die Asche der Tiere kann danach beispielsweise in einer Urne oder einem Leinenbeutel zu Hause aufbewahrt werden.
Die Einäscherung, oder Kremierung genannt, ist eine gängige Methode, um die geliebten Tiere in Erinnerung zu behalten. Die Kosten einer Kremierung belaufen sich je nach Größe des Tieres ab 200 Euro aufwärts. Anders als bei einer fortlaufenden Gebühr der Gräber, sind diese Kosten jedoch nur einmalig zu zahlen.
Oberhausener Tierfriedhof hat sich auf Pferdebestattungen spezialisiert
Lehnen und Beyers haben sich im Laufe der Jahre auf die Bestattung von Pferden spezialisiert. Diese können aufgrund der Größe ausschließlich eingeäschert werden. Seit 2022 arbeitet das Paar eng mit der Pferdebestattung Horsia zusammen. Horsia gehört seit 2018 zur Tierbestattung Cremare, die einen deutschlandweiten Tierbestattungsservice anbieten und mittlerweile auch die Kremierung bei der Tierbestattung Beyers übernommen haben.