Oberhausen. In Alstaden soll ein Supermarkt entstehen. Für den Bau fehlt aber noch die Erlaubnis. Neue Entwicklungen werfen aus Sicht von Bürgern Fragen auf
In Alstaden soll ein neues Einkaufszentrum entstehen. Einige Anwohner sind dagegen. Aufgrund von Ereignissen in den vergangenen Wochen haben sie nun den Eindruck, die Stadt schaffe Fakten, obwohl noch keine Beschlüsse zum Bau des Marktes gefällt seien.
Entstehen soll das Geschäftshaus gleich neben der neuen Rettungswache, die sich derzeit im Bau befindet. Bislang handelt es sich um eine große Freifläche mit viel Grün (vor allem Strauchwerk), die im Winkel zwischen der Straße Rehmer und der Bebelstraße liegt.
Vor wenigen Wochen aber habe die Stadt erheblich viel Grün entfernt, sagt Anlieger Michael Müller. Gemeinsam mit weiteren Nachbarn hatte er im vergangenen Jahr protestiert, als sich der Haupt- und Finanzausschuss mit dem Einkaufszentrum in Alstaden befasste. Die Anlieger befürchten enorm viel zusätzlichen Autoverkehr und mehr Lärm. Direkte Nachbarn ärgern sich darüber, dass sie künftig auf ein meterhohes Gebäude schauen könnten, statt ins Grüne. Beim Kauf ihrer Häuser vor Jahren sei von einem solchen Neubau nie die Rede gewesen.
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Eigentümer hat Büsche zurückgeschnitten und Bäume entfernt
Da das Areal weitestgehend freigeräumt sei, habe sich bei den Anwohnern die Meinung verfestigt, die Stadt treffe schon erste Vorbereitungen für das Vorhaben, lautet die Kritik aus dem Quartier. Auf Nachfrage im Rathaus erklärte Pressesprecher Kai Krischnak, dass der private Eigentümer des Geländes in Absprache mit dem Fachbereich Ökologische Planung der Stadt Oberhausen Brombeerbüsche zurückgeschnitten habe.
Zudem seien auch einzelne Büsche und Bäume entfernt worden, die nicht unter die Baumschutzsatzung fallen. Das sind zum Beispiel verschiedene Nadelbäume, Birken und Pappeln sowie Bäume, die einen kleineren Stammumfang als 80 Zentimeter haben (gemessen in ein Meter Höhe). Die Arbeiten sind in der vogelschutzfreien Zeit bis zum 29. Februar erfolgt, erklärt der Sprecher. Für die Bäume, die durch die Baumschutzsatzung geschützt sind, werde die Stadt erst eine Fällgenehmigung erteilt, wenn der zugrunde liegende Bebauungsplan vom Rat der Stadt Oberhausen beschlossen wurde. Krischnak betont weiter, dass der Stadt keine Aktivitäten von Seiten des Projektträgers Rewe bekannt seien.
Bauarbeiten auf der Straße Rehmer
Zudem fragen sich die Anwohner, ob auch die Arbeiten auf der Straße Rehmer im Zusammenhang mit dem Einkaufstempel stehen. Kai Krischnak wiederum betont, dass dort die Ausfahrt für die Einsätze der Rettungswache entsprechend „ausgestattet“ werde. Zudem würden die Bushaltestelle erneuert und die Gehwege angepasst. Es erfolge auch ein Rückbau der Mittelinsel. Dadurch soll mehr Platz entstehen. Ferner finden neue Beleuchtungsmasten ihren Platz und schließlich bekommt die Straße eine neue Fahrbahndecke. Der Sprecher unterstreicht zugleich, dass der Rehmer nicht aufgeweitet werde. Der Fahrbahnrand bleibe von der Lage her erhalten. Für eine Ampel muss allerdings ein Baum weichen.
Ein weiteres Vorhaben geht wiederum auf das Konto von Thyssengas. Der Versorger will damit am Dienstag, 2. April in Höhe der Hausnummer 16 starten. Hier dreht es sich allerdings um Leitungsbauarbeiten, die rund fünf Wochen dauern sollen.
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Wann der Rat sich dem Bebauungsplan für das Einkaufszentrum befasst, ist momentan noch offen. In der nächsten Sitzung am 18. März wird es noch nicht so weit sein, sondern voraussichtlich erst in der Zusammenkunft am 13. Mai.