Oberhausen. Ute Rohmert ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Jahrelang hat sie psychische Probleme. Heute hilft sie anderen. Angebot in Oberhausen.

  • Das Diakoniewerk Oberhausen bietet eine Peer-Beratung für Menschen mit psychischen Problemen an
  • Ute Rohmert war selbst betroffen und gibt anderen jetzt Rat
  • „Ich möchte anderen Mut machen, über ihre Erkrankung zu sprechen, sie nicht länger zu überspielen und sich schon gar nicht dafür zu schämen“

Ute Rohmert weiß, wie es sich anfühlt, wenn man „nicht funktioniert“. Die alleinerziehende Mutter von drei Kindern litt jahrelang an einer depressiven Störung, fraß „auf gut Deutsch: viel Scheiße“, sagt sie heute. Bei anderen Menschen traf sie oft auf Unverständnis. „Reiß‘ dich doch einfach mal zusammen“, hieß es oft. Geprägt von diesen Erfahrungen möchte sie anderen Menschen heute helfen.

Eine psychische Erkrankung sei eine „unsichtbare Behinderung“, wird Ute Rohmert in einer aktuellen Mitteilung des Diakoniewerkes Oberhausen zitiert. „Ich hatte keine Narbe, keinen Gips. Nichts, das mich als offensichtlich krank kennzeichnete.

Nur wer selbst so etwas durchgemacht hat, kann die Probleme auch wirklich nachvollziehen.
Ute Rohmert - Peer-Beraterin

Ute Rohmert geht es wieder gut. Sie fasste den Entschluss, anderen in ähnlichen Situationen zu helfen. Sie machte eine Schulung zur sogenannten Peer-beraterin. Als solche hilft sie als Betroffene anderen Betroffenen. „Nur wer selbst so etwas durchgemacht hat, kann die Probleme auch wirklich nachvollziehen.“

Seit Oktober bietet sie diese Peer-Beratung mittlerweile im Psychosozialen Gesundheitszentrum der Diakonie an. Eine Therapie kann die Beratung nicht ersetzen, ist daher keine Dauerlösung. Vielmehr soll das Angebot Menschen ansprechen, die unabhängig von einer Diagnose, bisher (noch) nicht an Hilfen angebunden sind oder die die Wartezeit bis zu ihrer Therapie überbrücken müssen.

„Eine Depression darf kein Stigma sein“

„Ich möchte anderen Mut machen, über ihre Erkrankung zu sprechen, sie nicht länger zu überspielen und sich schon gar nicht dafür zu schämen“, sagt Ute Rohmert. „Eine Depression darf kein Stigma sein. Sie kann jeden treffen.“

Kontakt: Ute Rohmert, Telefon: 0157 35378971, E-Mail: ute.rohmert@diakoniewerk-oberhausen.de. Für die Beratung werden weder eine Überweisung oder Verordnung noch weitere Unterlagen benötigt. Zudem ist sie kostenlos und unterliegt der Schweigepflicht.

Infos über das Psychosoziale Gesundheitszentrum an der Steinbrinkstraße: 0208 635 870-0 oder per E-Mail an pgz@diakoniewerk-oberhausen.de.