Oberhausen. Die Sperrung der Autobahn A42 führt immer noch zur starken Belastung einiger Oberhausener Straßen. Doch viele Autofahrer orientierten sich neu.
„Das Schlimmste haben wir überstanden“, zeigt sich Jenny Wegmeyer, Verkehrsplanerin im Oberhausener Rathaus, in der Bezirksvertretung Osterfeld überzeugt, als sie dort die aktuelle Verkehrssituation nach der Sperrung der A42-Autobahnbrücke auf der Stadtgrenze zwischen Bottrop und Essen beleuchtet. Das anfängliche Verkehrschaos hat sich offenbar beruhigt, weil Autofahrer sich neu orientiert haben. Doch geblieben ist: Man kommt mit dem Auto an den neuralgischen Punkten im Stadtgebiet deutlich langsamer voran.
Der neue Verkehrs-Brennpunkt in Oberhausen: die Arminstraße in Vondern, südlich von Osterfeld. Da sind die Möglichkeiten der Ampelschaltung nach Analyse der obersten städtischen Verkehrslenkerin ausgereizt - "leider".
Vollsperrung dauert voraussichtlich bis 15. April
Mitte Dezember 2023 war die Brücke zunächst für mehrere Tage für Reparaturarbeiten gesperrt worden. Dabei stellte sich heraus, dass sie ersetzt werden muss. Da die Brücke einteilig gebaut ist, kommt eine halbseitige Sperrung für den Neubau nicht in Betracht. Seitdem ist Bottrop-Süd die letzte Ausfahrt vor der Sperrung. Voraussichtlich am 15. April 2024 soll sie zumindest für Pkw wieder freigegeben werden.
Moderne Ampeltechnik hilft auch nicht weiter
Bis dahin werden die Menschen entlang der Arminstraße in Vondern mit lästigem Mehrverkehr und langen Wartezeiten beim Abbiegen auf die Osterfelder Straße leben müssen. Dabei sei an der Kreuzung eine intelligente Ampelanlage installiert. Wird dort zum Beispiel registriert, dass auf der Osterfelder Straße besonders viel Verkehr ist, auf der Arminstraße dagegen besonders wenig, so werden die Ampelphasen automatisch angepasst.
Wenn aber beide Straßen wie derzeit voll ausgelastet sind, seien auch die Möglichkeiten dieser Technik am Ende, erklärte Wegmeyer. Der Schleichverkehr durch Vondern komme von der Abfahrt Bottrop-Süd. Dort wollte das Bottroper Rathaus zwar die Ampelschaltungen anpassen. Ihre Ampelanlage sei aber 40 Jahre alt und biete nicht die neuesten Möglichkeiten.
Weiterhin viel mehr Autos auf der Fernewaldstraße
Ansonsten haben sich die Verkehrsverhältnisse nach Angaben der Verkehrsplanerin normalisiert. Auf der Fernewaldstraße in Richtung A 2 gebe es nach wie vor massiv mehr Verkehr, aber ohne Einschränkungen. Unproblematisch sei auch die Abfahrt Dorstener Straße/A 516.
Auf der Konrad-Adenauer-Allee gebe es schon wieder die gleiche Verkehrsmenge wie vor der Sperrung. Allerdings sorgten viele unkundige auswärtige Fahrzeuge für ein deutlich geringes Tempo. An der Autobahnausfahrt Oberhausen-Centro/Osterfeld der A 42 beobachte man nach wie vor viel mehr Verkehr als vorher, man komme viel langsamer als früher voran.