Oberhausen. Oberhausen hat die Digitalisierung der Schulen vorangetrieben. Dabei nutzte die Stadt auch Landesmittel. Das wird jetzt überprüft.

Es war ein bedeutsamer Moment für die Oberhausener Schulverwaltung: Im Januar sortierte sie feierlich den letzten Overhead-Projektor aus. Das Gerät, das viele ältere Generationen kennen, gehört nicht mehr zum Schulalltag.

Stattdessen schauen die Kinder und Jugendlichen in den meisten Oberhausener Schulen auf digitale Bildschirme. Die Corona-Pandemie und die notwendigen Abstandsregeln verschafften der Digitalisierung einen Schub. Inzwischen können zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler einen Laptop oder ein Tablet nutzen. Insgesamt schaffte Oberhausen bislang 16.200 Geräte an. Bis Ende des Jahres sollen alle der rund 25.000 Schülerinnen und Schüler WLAN in den Unterrichtsräumen nutzen. Dafür baut die Stadt ein eigenes Glasfasernetz auf, auf das alle Schulen zugreifen können.

Soviel Technik kostet Geld. Und das hat die klamme Kommune eigentlich nicht. Allerdings bemühten sich die Fachleute der Verwaltung um Landesmittel, feierten sogar Last-Minute-Erfolge, wenn es um Förderanträge ging. Insgesamt flossen rund 16,4 Millionen Euro nach Oberhausen. Jetzt will das Land wissen, ob alles mit rechten Dingen zuging.

Landesrechnungshof schickt amtliche Prüfer nach Oberhausen

Wie diese Redaktion erfuhr, bekommt Oberhausen Anfang März Besuch vom Staatlichen Rechnungsprüfungsamt. Auf Nachfrage bestätigt die Pressestelle, dass Vertreter dieses Amtes zwischen dem 4. und 6. März die Ausgaben für die Digitalisierung prüfen.

Bei dem dreitägigen Besuch handelt es sich allerdings um einen Routinetermin. „Der Landesrechnungshof NRW hat das Staatliche Rechnungsprüfungsamt Düsseldorf beauftragt, die Verwendung der Mittel im Rahmen des Programms „Digitalpakt Schule“ zu prüfen. Diese Überprüfung findet turnusmäßig durch die Bezirksregierungen in NRW statt. Im Rahmen einer Stichprobe wird die Prüfung in Oberhausen durch das Staatliche Rechnungsprüfungsamt durchgeführt. Oberhausen wurde für diese Stichprobe im Losverfahren ausgewählt“, erklärt die Pressetestelle.

Es gibt also keinen konkreten Anlass für die Prüfung. Trotzdem dürfte dieser Besuch mit einer gewissen Nervosität verbunden sein. Immerhin geht es um mehr als 16 Millionen Euro.