Oberhausen. Das Team der Lebenshilfe Oberhausen fasst nach dem Tod der jungen Werkstatt-Mitarbeiterin (22) seine Bestürzung und Trauer in Worte.

Das Team der Lebenshilfe Oberhausen hat nach dem tragischen Tod einer jungen Mitarbeiterin der Lebenshilfe-Werkstatt in Oberhausen-Königshardt den Angehörigen sein tief empfundenes Beileid ausgesprochen: „Wir sind absolut geschockt über diese traurige Nachricht“, heißt es auf der Internetseite der Lebenshilfe Oberhausen. „Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden. Wir wünschen ihnen viel Kraft in dieser schweren Zeit.“

Weiter heißt es dort: „Zur Todesursache sowie zum Todeszeitpunkt liegen uns derzeit keinerlei Kenntnisse vor. Es ist für uns selbstverständlich, dass wir die ermittelnden Behörden bestmöglich bei ihrer Arbeit unterstützen, um den Fall aufzuklären. Wir bitten bis dahin darum, von Mutmaßungen, Verdächtigungen oder Gerüchten abzusehen und diese auch nicht zu verbreiten.“ Gemeinsam mit Opferschutz, Seelsorge und der die Lebenshilfe Oberhausen betreuenden Psychologischen Beratungsgesellschaft seien die Kollegen und Kolleginnen in der Werkstatt begleitet worden. Auch in den kommenden Wochen werde man diese Angebote weiter vorhalten.

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdachts eines Tötungsdelikts

Nach dem tragischen Tod der jungen Frau (22) hatte die Staatsanwaltschaft Duisburg am Donnerstagmorgen, 29. Februar, auf Anfrage dieser Redaktion bestätigt, dass sich der Verdacht eines Tötungsdelikts immer mehr konkretisiert. „Die am Mittwochnachmittag durchgeführte Obduktion hat ergeben, dass die Verstorbene durch Fremdeinwirkung zu Tode kam“, erklärte Staatsanwältin Jill Anne Felicia McCuller. Die Ermittlungen wegen des Verdachts eines Tötungsdeliktes dauern derzeit weiter an. Laut Staatsanwaltschaft werden Zeugen vernommen und die am Mittwoch am Tatort gesicherten Spuren werden ausgewertet. Aus ermittlungstaktischen Gründen könne man derzeit keine weiteren Informationen veröffentlichen.

Am Dienstagabend, 27. Februar, hatten Eltern ihre Tochter als vermisst gemeldet, weil sie nach der Arbeit in der Lebenshilfe-Werkstatt für Menschen mit Behinderung an der Ebersbachstraße nicht nach Hause gekommen war.

Polizei findet Tote am Mittwochmorgen um 4.40 Uhr

Die Polizei leitete umgehend die Suche nach der Vermissten ein. Am Mittwochmorgen, 28. Februar, gegen 4.40 Uhr, ist die 22-Jährige durch Kräfte der Oberhausener Polizei in dem Umfeld der Einrichtung leblos aufgefunden worden. Das hatte die federführende Polizei Essen am Mittwochnachmittag berichtet. Da eine Fremdeinwirkung nicht auszuschließen war, ist unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Duisburg umgehend eine Mordkommission beim Polizeipräsidium Essen eingerichtet worden.

Am grünen Stadtrand des nördlichen Oberhausen liegen die Werkstätten der Lebenshilfe.
Am grünen Stadtrand des nördlichen Oberhausen liegen die Werkstätten der Lebenshilfe. © WAZ | Michael Bresgott

In der Umgebung an der Ebersbachstraße deutet am Mittwochnachmittag indes nichts mehr auf das mögliche Verbrechen hin. Hier geht der gutbürgerliche Stadtteil Königshardt in das grüne Umfeld von Oberhausen über. Spaziergänger sind unterwegs, die Februarsonne scheint ein wenig. Polizeiwagen sind zu dieser Stunde nicht mehr zu sehen.

Zu dieser Stunde laufen hier aber offenbar weitere Ermittlungen der Polizei. Im Gebäude der Lebenshilfe an der Ebersbachstraße sind Betroffenheit und Anspannung spürbar. Die Leitung der Einrichtung will sich zu diesem Zeitpunkt vor Ort nicht gegenüber unserer Redaktion äußern.

Lebenshilfe hat einen Trauerraum mit Kondolenzbuch eingerichtet

Auf Anfrage dieser Redaktion hat Lebenshilfe-Geschäftsführerin Verena Birnbacher am Freitag. 1. März, erklärt: „Wir danken dem Team der Notfallseelsorge und dem Opferschutz für ihren wirklich großartigen Einsatz und ihre Unterstützung. Wir haben in der Werkstatt einen Trauerraum mit einem Kondolenzbuch eingerichtet.“ Hier werde das gesamte Team der Lebenshilfe die Möglichkeit haben, seine Trauer in Worte zu fassen oder zum Beispiel Bilder zu malen.

Verena Birnbacher ergänzt: „Auch in den kommenden Wochen werden wir die Angebote der psychologischen Betreuung weiter vorhalten. Kolleginnen und Kollegen aus den weiteren Bereichen der Lebenshilfe Oberhausen werden in der Werkstatt unterstützen, um Freiräume für Gespräche schaffen zu können.“ Der Lebenshilfe sei es wichtig, dass niemand mit Trauer oder Ängsten alleine dastehe.