Oberhausen. Oberhausener Landwirte wollen am Mittwoch (7.2.) ein zeichen gegen die Regierungspolitik setzen. Sie rufen erneut zu einer Demo auf.
- Anfang Januar demonstrierten Landwirte in Oberhausen gegen die derzeitige Politik
- An diesem Mittwoch erneuern sie ihren Appell und kündigen eine Demo in Sterkrade an
- Eingeladen ist auch Oberbürgermeister Daniel Schranz
Die Bauernproteste gehen weiter: Nachdem der Bundestag den Abbau der Agrardiesel-Subvention beschlossen hat, kündigt die Kreisbauernschaft Ruhrgroßstädte eine Demonstration vor dem Technischen Rathaus in Sterkrade an. Um 16.30 Uhr wollen die Landwirte am Mittwoch (7. Januar 2024) protestieren und laden Oberbürgermeister Daniel Schranz und die Oberhausener Parteien zum öffentlichen Gespräch ein.
Die landesweiten Proteste der Landwirte hatten an den Plänen für Agrardiesel-Subventionen den Anstoß genommen. Dieser für die Landwirte wichtige finanzielle Ausgleich soll schrittweise gestrichen werden. In der vergangenen Woche wurde der Plan konkreter: Mit der Mehrheit der Stimmen von FDP, Grünen und SPD verabschiedete das Parlament am Freitag die entsprechenden Gesetze. Allerdings muss der Bundesrat dem noch zustimmen.
Für Landwirte ist diese Streichung „der Tropfen auf dem heißen Stein“, wie es der Oberhausener Landwirt Hermann Hagedorn ausdrückte. Bauern beklagen eine hohe Kostenbelastung, fehlende Unterstützung für die heimische Produktion und eine Zunahme der Bürokratie. In Oberhausen gingen die Landwirte bereits Anfang Januar auf die Straße und blockierten eine viel befahrene Kreuzung am Centro Oberhausen.
Bauernprotest: Landwirte spüren „Rückhalt aus der Bevölkerung“
Nun wiederholen die Landwirte den Protest, diesmal im Stadtteil Sterkrade. „Der große Rückhalt aus der Bevölkerung gibt uns dazu Kraft.“, wird der Schmachtendorfer Christoph Köster, stellvertretender Vorsitzender der Kreisbauernschaft Ruhrgroßstädte, in einer Pressemitteilung zitiert. Die Mehrheit der Oberhausener Landwirte habe bereits zugesagt, denn es „brennt“ in vielen landwirtschaftlichen Betrieben, heißt es wörtlich. „Wir sitzen in einem Boot, die Verbraucher, die gern deutsche Lebensmittel konsumieren und wir Landwirte“, so Köster.
Neben der Kostenbelastung und der Streichung der Dieselrückvergütung nennt die Kreisbauernschaft auch noch fehlende Antriebsalternativen als Grund für die Demo. Demnach würde es an Möglichkeiten fehlen, Diesel-Traktoren durch E-Traktoren zu ersetzen. Eine solche Technik kommt bisher nur selten zum Einsatz. Die Mehrausgaben würden zu steigenden Verbraucherpreisen und zur Verdrängung der deutschen Landwirtschaftsprodukte durch günstige ausländische Produkte führen, heißt es in der Mitteilung. Die Landwirte fordern außerdem den Abbau von Bürokratie und einen fairen Wettbewerb innerhalb der EU. Als Beispiel nennt die Kreisbauernschaft die Förderung. Diese müssten an die praktischen Gegebenheiten und Standortbedingungen angepasst werden.