Oberhausen. Wie trifft die Politik Entscheidungen? Wie argumentieren die Fraktionen? Das sollen Bürger bald im Livestream aus dem Ratssaal verfolgen können.

Wer sich in Oberhausen für Politik interessiert, kann die Sitzungen des Rates künftig womöglich live am Rechner oder über ein Smartphone verfolgen. Die Stadt plant, die Sitzungen per Livestream ins Internet zu übertragen und die Aufzeichnungen später auf der Plattform Youtube zu veröffentlichen.

Am 18. März soll es mit der ersten Übertragung losgehen. Voraussetzung ist allerdings, dass der Rat der Stadt dazu in seiner nächsten Sitzung am 5. Februar sein Okay gibt. Bürgerinnen und Bürger sollen sich auch dann ein eigenes Bild von der Oberhausener Politik machen können, wenn sie nicht live auf der Besuchertribüne im Ratssaal dabei sein können.

Livestream aus dem Rathaus Oberhausen soll Demokratie stärken

„Politik – vor allem auch Kommunalpolitik – lebt von Bürgernähe und Transparenz“, wird Oberbürgermeister Daniel Schranz in einer aktuellen Mitteilung aus dem Rathaus zitiert. „Durch die Übertragung via Livestream und die Aufzeichnungen können Bürgerinnen und Bürger die Sitzungen des Rates von überall her verfolgen oder im Anschluss jederzeit anschauen. So stärken wir die Bürgerbeteiligung – und damit die kommunale Demokratie.“

Möglich wird das Vorhaben durch die Renovierung des Ratssaals im vergangenen Jahr. Für rund sieben Millionen Euro hat die Stadt das Kernstück der Demokratie umfassend saniert. Dabei wurde auch die alte Technik ausgetauscht. Fünf Kameras sind nun angebracht; „damit können alle Plätze im Plenum fokussiert werden oder eine Totale der Bank des Verwaltungsvorstandes gezeigt werden. Einzelne Plätze werden nur fokussiert, wenn das jeweilige Mikrofon aktiviert ist. Die Einstellungen der Kameras sind automatisiert, die Regie korrigiert lediglich geringfügig den Bildausschnitt“, heißt es aus dem Rathaus. Die jeweiligen Links will die Stadt über verschiedene Kanäle anbieten: auf Facebook, Instagram oder X (ehemals Twitter) etwa.

Die originalen, nicht bearbeiteten Videoaufnahmen werden nach Abschluss der jeweiligen Wahlperiode nicht mehr auf dem Youtube-Kanal abrufbar sein, sondern dem Stadtarchiv übergeben. Gemäß Landesarchivgesetz bedeutet dies, dass die Videodateien im Lesesaal für die Öffentlichkeit zugänglich sein werden.