Naturalistisch, meist von Fotos gemalt: Eckhard Rosenau, dessen Ausstellung am Donnerstag, 21. Januar, gegen 20 Uhr in der Kulturgaststätte „Gdanska” am Altmarkt eröffnet wird, ist ein Klassiker.
Der gebürtige Danziger, Jahrgang 1943, malt stringent konventionell. Alte Schule. Der Spross einer Flüchtlingsfamilie, die 1945 dem Völkermorden noch entkommen kannte, studiert ab 1970 Malerei, Grafik, Kunstgeschichte und Literatur an der Hochschule der Künste in Berlin. 1980 wird er Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler, er nimmt teil am Projekt „Künstler - ausländische Jugendliche”, arbeitet als angestellter Lehrer ab 1984 bis zum Erreichen des Rentenalters, in Berlin, dann in Mannheim. Seit 1997 ist er Honorardozent für Geschichte und Deutsch. Ja, sagt Rosenau, er habe sich auch als Schriftsteller versucht, „ich habe 20 Ablehnungen bekommen”. Er bleibt bei der Malerei, kehrt nach einer Phase des abstrakten Realismus zurück zur konventionellen Malform, arbeitet vor allem Porträts, deren fotographischer Monotonie er Leben gibt.
Es scheint, als bewegen sie sich, die Malerkollegen wie der renommierte Lüppertz. Rosenau schafft dieses Leben mit einem ebenso einfachen wie genialen Kunstgriff, er reduziert die Farben der Foto-Vorlage auf ein Minimum, auf Schattierungen von einer Zartheit, die dem Mienenspiel mit all seinen Brüchen und Ausbrüchen Freiheit gibt.
Die Abkehr von der Abstraktion zurück zu den Wurzeln der Malkunst, sie habe wohl etwas mit dem Alter zu tun, sagt der inzwischen Wahl-Duisburger, den Ausstellungen und Kunst-Reisen durch die ganze Welt geführt haben und der sich auch schon mal klammheimlich am Saxophon versucht. Die Freiheit, die vielen Strömungen in der Kunst heute, Eckhard Rosenau findet sie gut, er ist im gebrochenen Naturalismus wieder angekommen.
Spitzenjazz mit Gitarre und Vibraphon
Das Jazz-Karussell dreht sich für die Ausstellungseröffnung auf höchstem Niveau. Einer der besten Vibraphonisten, der Niederländer Hein de Jong, spielt morgen ab 20 Uhr im Gdanska. Mit dabei Auslese-Gitarrist Ali Claudi, Kuro am Bass und Rolf Dresen an den Drums. Top Tip.