Oberhausen. Im neuen Jahr zahlen Oberhausener Bürger deutlich mehr für die Entsorgung ihres Mülls und Abwassers als 2023.

Oberhausenerinnen und Oberhausener müssen ab diesem Jahr eine Rekordhöhe an Gebühren zahlen: für die Beseitigung ihres Restmülls, für die Abholung der Biotonne, für die Reinigung der Haupt- und Nebenstraßen, für die Entwässerung ihrer Grundstücke. Eine durchschnittliche Familie muss ab sofort mehr als 1000 Euro für die üblichen städtischen Dienstleistungen entrichten - exakt 1070,36 Euro. Das sind 111 Euro mehr als 2023. Weil Vermieter all diese Dienstleistungskosten auf ihre Mieter umlegen können, sind alle 210.000 Einwohner von Oberhausen von diesen Mehrkosten getroffen.

Ohne größere Diskussionen hatte die Oberhausener Politik Anfang Dezember 2023 die neuen Preise für fundamentale städtische Dienstleistungen durchgewinkt - was bleibt ihr auch viel anderes übrig? Denn haarklein haben die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO), der Müllverbrenner GMVA und die Emschergenossenschaft nachgewiesen, dass auch bei ihnen die Kosten für den Service in diesem Jahr stark angestiegen sind.

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Seit der Veröffentlichung der neuen „Abgabesatz-Satzung“, in der diese Gebühren fixiert sind, im offiziellen Amtsblatt der Stadt Oberhausen am Donnerstag, 14. Dezember 2023, sind diese Preise nun gültig. Detailliert kann man hier nachlesen, bei welchem Service und welchem Volumen die Abholung der Mülltonnen wie viel Geld kostet. Demnach beträgt der Jahresgebührensatz je Liter Restmüll im nächsten Jahr 2,56 Euro nach 2,40 Euro in diesem Jahr. Der Anstieg beträgt damit 6,7 Prozent.

Bei monatlicher Leerung kostet nach den Daten des Amtsblattes eine 40-Liter-Tonne 25,64 Euro an Gebühren im Jahr (zuvor: 24 Euro), eine 80-Liter-Tonne 51,28 Euro (48 Euro) und eine 120-Liter-Tonne 77 Euro (72 Euro). Wer eine 14-tägliche Leerung benötigt, ist bei der 80-Liter-Restmülltonne mit 102,55 Euro dabei (zuvor: 96 Euro) und bei einer 120-Liter-Tonne mit 153,83 Euro (144 Euro). Die wöchentliche Leerung einer 80-Liter-Tonne kostet 205,11 Euro Gebühren im Jahr (192 Euro), die 120-Liter-Tonne 307,66 Euro (288 Euro), die 240-Liter-Tonne 615,32 Euro (576 Euro) und der 770-Liter-Großbehälter 1974,15 Euro (1848 Euro).

Hausmüll-Sack in Oberhausen kostet künftig 3 Euro

Der 60-Liter-Hausmüllsack wird nun für 3 Euro abgegeben, der Grünabfallsack für 1,70 Euro. 2023 kam die Stadt noch mit 2,80 Euro für den Hausmüllsack aus, der Preis für den Grünabfallsack kann auch 2024 stabil gehalten werden. Die Leerung der Biomülltonne verteuert sich 2024 auch - von 1,80 Euro je Liter auf 1,92 Euro. Damit steigt der Preis für die 14-tägliche Leerung einer 80-Liter-Biotonne von 72 Euro auf knapp 77 Euro, einer 120-Liter-Biotonne von 108 Euro auf 115 Euro und einer 240-Liter-Biotonne von 216 Euro auf knapp 231 Euro.

Im Gegensatz zu den Müllgebühren bleiben die Preise für die Reinigung der Anliegerstraßen, innerörtlichen und überörtlichen Straßen auf gleicher Höhe. Bei wöchentlicher Reinigung kostet der Meter Straßenfrontlänge ähnlich wie 2023 nun 4,17 Euro auf Anliegerstraßen, 3,66 Euro auf innerörtlichen Straßen und 3,37 Euro auf überörtlichen Straßen.

Die Kosten für die Abwasser-Beseitigung ziehen in diesem Jahr am stärksten an. Für Schmutzwasser müssen die Oberhausenerinnen und Oberhausener 2,98 Euro je Kubikmeter (1000 Liter) zahlen; für den Abtransport von Regenwasser oder geschmolzenem Schnee sind 1,59 Euro je Kubikmeter zu zahlen. 2023 waren es für Schmutzwassser „nur“ 2,51 Euro und für Niederschlagswasser 1,56 Euro je Kubikmeter. Damit verteuert sich die Abwasserbeseitigung in Oberhausen um erstaunliche 18,7 Prozent.