Oberhausen. Reinhold Messner ist als Extrem-Bergsteiger bekannt. Und als Schlossherr, Museumsgründer, Naturschützer und gern gesehener Gast in Oberhausen.
Seine zahlreichen Fans können sich den Termin schonmal vormerken - oder bereits jetzt die Eintrittskarten sichern: Am 3. Oktober 2024, wenige Tage nach seinem 80. Geburtstag, beehrt Bergsteiger-Legende Reinhold Messner erneut Oberhausen. Doch diesmal macht der Südtiroler sich nicht wie zuletzt auf zum Gasometer als Europas höchster Ausstellungshalle - sondern bleibt im flachen Gelände der Luise-Albertz-Halle, Düppelstraße 1.
Sich und seinen Lebensthemen allerdings bleibt der Alpinist - und zugleich entschiedene Kritiker des kommerziellen Extrembergsteigens - sowie Schlossherr und Museumsgründer auch beim Vortrag zum großen Thema „Über Leben“ treu. Wie riecht Heimat? Wie viel Freiraum braucht ein Kind? Wie überlebenswichtig sind Angst, Egoismus und Instinkt? Reinhold Messner skizziert in seinem Multivisions-Vortrag den Weg vom Südtiroler Bergbub zum medienbewussten Abenteurer.
Mit seinen Besteigungen der höchsten Berge der Welt im Himalaya gelang ihm, was zu jener Zeit als unerreichbar galt. Er verschob die Grenze des Möglichen und wurde so zum berühmtesten Alpinisten seiner Zeit. In jenen Expeditionen hat er erlebt, wie Überleben funktioniert. Als Grenzgänger und mit dieser Erfahrung beschritt er auch die weiteren Marksteine seines Lebens. Als Wüstenabenteurer, Bergbauer, Filmemacher und Bestseller-Autor, aber auch als Gründer einer einzigartigen Museumslandschaft in seiner Südtiroler Heimat, deren Schöpfung er „mein 15. Achttausender“ genannt hat, sowie als Familienmensch und vierfacher Vater. Von 1999 bis 2004 war Messner auch politisch aktiv - und zwar als Europaabgeordneter für die italienischen Grünen.
Als Einzelgänger gegen „Kameradschaftskult und heldische Phrasen“
Wort- und bildgewaltig hält Reinhold Messner nun Rückschau auf sieben Jahrzehnte, die schon früh von Begegnungen mit dem Tod und extremen Naturerlebnissen geprägt sind. Mit ungebrochenem Sendungsbewusstsein erzählt er von den Essenzen seines Lebens und ringt um Begriffe wie Mut, Leidenschaft und Verantwortung. Er spricht über Ehrgeiz und Scham, Alpträume und das unvermeidliche Altern, über Neuanfänge und über die Fähigkeit, am Ende loszulassen.
Wie seine Auftritte im Gasometer bewiesen, verfügt der Einzelgänger, der (wie einst der Spiegel schrieb) in der Bergsteiger-Szene stets gegen „Kameradschaftskult und heldische Phrasen“ auftrat, über eine faszinierende Präsenz, wenn er von seinen spektakulären Abenteuern berichtet.
Karten gibt‘s im Vorverkauf ab 35 Euro, erhältlich online auch via ebertbad.de