Oberhausen. Im Notfall zählt jede Sekunde. Rettungskräfte sollen in Oberhausen schneller vor Ort sein. Diese Rettungswache macht das möglich.
Das Projekt schreitet in geradezu atemberaubendem Tempo voran: Nur wenige Monate nach dem ersten Spatenstich ist jetzt in Oberhausen-Alstaden das Richtfest für die neue Rettungswache Süd gefeiert worden.
Oberbürgermeister Daniel Schranz, Feuerwehrdezernent Michael Jehn, Vertreter der Oberhausener Feuerwehr und der Servicebetriebe Oberhausen (SBO), der Bürgerring Alstaden sowie beteiligte Planer und Handwerker waren vor Ort an der Straße Rehmer präsent, um den Baufortschritt zu würdigen.
Acht-Minuten-Richtwert ist überall im Stadtgebiet einzuhalten
Zur Erinnerung: Der Stadtrat hatte im Juni 2018 die Neufassung des entsprechenden Bedarfsplanes für den Rettungsdienst der Stadt Oberhausen beschlossen. Was zunächst arg theoretisch klingt, hatte handfeste Auswirkungen: Bei der Überprüfung der Rettungsdienstzeiten hat sich damals gezeigt, dass zwei zusätzliche Rettungswachen für das Oberhausener Stadtgebiet erforderlich wurden.
Nur so ist der vorgeschriebene Acht-Minuten-Richtwert vom Alarmieren der Rettungskräfte bis zum Eintreffen vor Ort in allen Stadtbereichen sicherzustellen. Nachdem die Rettungswache Nord bereits an ihrem Neubau-Standort in Nähe des Bahnhofs Holten ihren Dienst aufgenommen hat, ist der Neubau der Rettungswache Süd nun mittlerweile so weit fortgeschritten, dass das Richtfest gefeiert werden konnte.
„Mit dem Neubau der Rettungswache Süd reagiert die Stadt Oberhausen auf die gestiegene Zahl der Einsätze in der Notfallrettung und schließt so eine entstehende Versorgungslücke“, sagt Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU). „Um optimale Voraussetzungen für das Einhalten des Acht-Minuten-Richtwerts bei der Hilfsfrist für Einsätze von Rettungswagen zu schaffen, investieren wir mehr als drei Millionen Euro in die Rettungswache in Alstaden – und damit in die Sicherheit der Oberhausenerinnen und Oberhausener im Süden der Stadt.“ Er freue sich sehr darüber, so Schranz weiter, dass es schon nach vier Monaten Bauzeit möglich sei, das Richtfest an der neuen Rettungswache Süd feiern zu können.
Auf dem Grundstück an der Straße Rehmer steht nun bereits der Rohbau für eine moderne, 375 Quadratmeter große Wache mit einer Fahrzeughalle für ein Rettungsfahrzeug. Von hier aus rücken künftig die Einsatzteams in das südliche Stadtgebiet aus.
Schnelle und einfache Ein- und Ausfahrt – deutliche Verbesserung für Rettungsdienst
„Das rund 1300 Quadratmeter große Grundstück bietet sehr gute Bedingungen dafür“, erläutert Dezernent Michael Jehn. Die Lage der Ausfahrt der Fahrzeughalle ermögliche eine schnelle und einfache Ein- und Ausfahrt. Jehn: „Unsere Erfahrungen mit der neuen Wache in Holten zeigen, dass wir im Rettungsdienst zu einer deutlichen Verbesserung kommen werden.“
Neben den notwendigen Lagerräumen und einer Hygieneschleuse wird die Rettungswache über Umkleide- und Ruheräume sowie einen Aufenthaltsraum mit Einbauküche und Arbeitsplatz verfügen. Die Aufenthalts- und Funktionsräume sind ebenerdig angeordnet. Das ermöglicht einen schnellen Zugang der Einsatzkräfte zur Fahrzeughalle und damit ein besonders zügiges Ausrücken.
Fertigstellung der Rettungswache Süd ist für Mitte 2024 geplant
Die Fertigstellung des neuen Gebäudes ist für Mitte des Jahres 2024 vorgesehen. Die geschätzten Baukosten inklusive der Nebenkosten liegen bei rund drei Millionen Euro. Im Fall der Rettungswache Nord hatte es eine überraschend deutliche Kostensteigerung gegeben, was damals für manche Kritik sorgte.
Überblick: Gesprächszeit, Ausrückzeit, Anfahrtzeit
Die Hilfsfrist beläuft sich in NRW in dicht besiedelten Gebieten auf acht Minuten. Sie setzt sich aus den folgenden Phasen zusammen:
Gesprächszeit: Der Notruf erreicht die Leitstelle, Fragen zum Unfall werden geklärt. Im Anschluss werden die Einsatzkräfte alarmiert.
Ausrückzeit: Die Vorbereitung des Einsatzes läuft: Einsatzkräfte treffen ein und die Fahrzeuge werden präpariert.
Anfahrtszeit: Die Rettungskräfte sind auf dem Weg zum Unfallort.
Sobald die Rettungskräfte vor Ort sind, endet die Hilfsfrist.