Oberhausen. In der Umgebung des großen Edeka-Zentrallagers in Oberhausen werden Lkw für Anwohner zur Qual. So reagiert nun die Stadt.

Im Oberhausener Norden gehen Anwohner auf dem Zahnfleisch. Immer wieder brettern schwere Lkw durch ihre mitunter sehr engen Straßen. Sie lassen nachts laute Kühlaggregate laufen, hinterlassen Müll und anderen Unrat in Büschen und Hecken am Straßenrand. Der Frust bei den Betroffenen ist auch deshalb so groß, weil es in ihren Augen eine sehr naheliegende Lösung gibt. Eine Lösung, die nun tatsächlich umgesetzt werden soll.

Doch von vorn: Im September dieses Jahres haben sich die Anwohner nach langer Leidenszeit Luft gemacht – in einem Brief samt Unterschriften-Liste an Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU). Ihr Vorwurf: Die Lkw verirren sich regelmäßig in ihre Straßen, weil die Beschilderung zum Edeka-Lager die Fahrer in die Irre führe. Tatsächlich fehlt an mindestens einem wichtigen Knotenpunkt an der Autobahn-Ausfahrt ein eindeutiger Hinweis, wie auch der Sterkrader Bezirksbürgermeister Ulrich Real (SPD) im September bemängelte. >>> Zum Nachlesen: Warum ein Verkehrsschild in Oberhausen Lkw in die Irre führt

Edeka-Zentrallager in Oberhausen: Eindeutige Hinweisschilder fehlen

Wenn die Lkw von der Autobahn abfahren, sehen die Fahrer ein Schild: Weierheide geradeaus, Waldteich links. Aber wo lang geht’s zum Edeka-Lager? Die Lkw müssten links abbiegen auf die Straße Zur Zeche Hugo. Stattdessen fahren viele weiter auf der Erlenstraße geradeaus. Dann stoßen sie auf die Weißensteinstraße, in die sie wegen eines Lkw-Fahrverbotes aber nicht links einbiegen dürfen. Also fahren sie rechts – und biegen auf ihrer Irrfahrt dann in die Tannen- und die Waldteichstraße ein, später sogar in die sehr enge Kiebitzstraße. Oder sie machen einen größeren Bogen über die Weierstraße.

Selbst durch die sehr enge Kiebitzstraße, aufgenommen am 14. September 2023, fahren die Lkw auf ihrem Irrweg zum Edeka-Zentrallager in Oberhausen-Sterkrade.
Selbst durch die sehr enge Kiebitzstraße, aufgenommen am 14. September 2023, fahren die Lkw auf ihrem Irrweg zum Edeka-Zentrallager in Oberhausen-Sterkrade. © WAZ | Nadine Gewehr

Der Lärm und der Stress machten die Leute krank, hat im September Anwohner Ulf Damaschun gesagt. Er sei selbst betroffen gewesen, der Schlafmangel hatte ihm gesundheitlich arg zugesetzt. Mit Unverständnis reagierte er darauf, dass sich so lange im Rathaus nichts getan habe, obwohl das Problem bekannt gewesen sei.

Diese Nachricht dürfte ihn daher zumindest hoffnungsvoll stimmen: Die Stadt reagiert und überarbeitet die Schilder. Zudem lässt sie eine LED-Anzeigentafel in Sterkrade aufstellen. Darauf sollen Lkw-Fahrer in Höhe des Sterkrader Tors sofort sehen können, welche Unternehmen auf den Logistikflächen im Norden sie wie erreichen können, von Edeka bis Lekkerland. Solche LED-Schilder gibt es bereits im Stadtbild und zeigen etwa Stauwarnungen oder Verkehrsverbindungen an. Nun bekommt Sterkrade noch in diesem Jahr eine weitere LED-Matrix. Kosten für die Stadt fallen nicht an, das digitale Hinweisschild wurde bereits mit Fördermitteln bezahlt.

Im nächsten Jahr sollen dann auch die wegweisenden Schilder an der Autobahn-Abfahrt Richtung Zeche Hugo und Zentrallager überarbeitet beziehungsweise ausgetauscht werden.