Oberhausen. Eltern von Kleinkindern gehen meist ungern in normale Cafés. Zu schnell kann etwas umfallen. Oder die Kinder stören. Doch Kindercafés fehlen.
Als Eltern von Kleinkindern hat man es bei der Restaurant- und Café-Wahl schwer. Nicht etwa wegen der Speisen. Die sind fast egal, solange es Fritten oder Kuchen gibt. Wichtiger ist gerade bei Kleinkindern das Platzangebot: Am Tisch sitzen und in angemessener Lautstärke Kakao trinken ist nicht Sache der meisten Kinder. Die Eltern müssen deshalb auf einen Babysitter hoffen – oder mit einem turbulenten Café-Besuch rechnen.
Damit alle etwas von einem Café-Ausflug haben, hat sich in vielen Großstädten das Konzept des Kindercafés etabliert. Wenn es mal lauter wird, stört das nicht. Und wenn ein Teller oder eine Tasse zu Boden geht, ist das auch nicht schlimm. Das Wichtigste aber ist: Die Kinder können sich in diesen Cafés an Kletter- und Spielsachen austoben. Zumindest in der Theorie haben Eltern dann Zeit, ein Stück Kuchen zu essen.
In Essen-Rüttenscheid gibt es das Anna, in Düsseldorf die Bude eins, in Duisburg das Café Liebelein. Und in Oberhausen: „Ein Kindercafé fehlt hier“, sagt Kristina Spitz bei unserer Familienkonferenz im Café Bauer. Das Innenstadtcafé auf der Marktstraße hatten wir für das Familientreffen ausgesucht, weil es genügend Platz hat. Eine Spielecke gibt es aber auch in diesem traditionsreichen Café nicht.
22 Wasserspielplätze – aber kein Kindercafé
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer Familienkonferenz loben die Spielplatz-Möglichkeiten in Oberhausen. In den vergangenen Jahren hat die Stadt investiert und beispielsweise eine teure Kletterinsel gebaut. Stadtweit können sich Kinder im Sommer an rund 25 Wasserspielplätzen abkühlen.
Das Angebot an kinderfreundlichen Cafés und Restaurants fehlt aber, finden die Eltern. Nachvollziehen können sie es nicht: Es gebe doch genügend Kinder in der Stadt.
Und damit auch Eltern, die halbwegs in Ruhe mal einen Kaffee trinken wollen.