Oberhausen. Die Karnevalsgemeinschaft aus Alstaden setzt bei ihrer Premierensitzung im Ebertbad musikalisch deutlich auf Party-Schlager. Redner und Musiker sorgen für ein vierstündiges Programm.

Bären gelten normalerweise als Einzelgänger. In der Nacht werden sie aktiv, gehen mit uriger Gemütlichkeit, aber einem wachen Auge auf die Pirsch. Zumindest den letzten Punkt hätte auch ein Professor Grzimek bei der ersten Sitzung der Karnevalsgemeinschaft Alstadener Bären mit sicherer Hand unterschrieben.

Da steppt der Bär

Im Ebertbad war die Nachtaktivität des noch jungen Vereins im Oberhausener Karneval nicht zu übersehen. Die Sache mit den Einzelgängern sollte im Lexikon des Tierreichs allerdings einer Überprüfung unterzogen werden. In dicht geschlossenen Sitzreihen standen die Bären zusammen. Winterschlaf? Augenscheinlich war dieser überflüssig! Denn der Schwerpunkt der Premierensitzung lag auf flotter Schlager- und Partymusik. Und so war das Revier in der freien Bären-Wildbahn klar abgesteckt: Der erste Abschnitt gehörte den Prinzen, die restlichen Zeit Musikern und Rednern. Dabei wilderten zwei Damen auf der Bühne, die eher aus der Richtung Kabarett kommen. Ein wenig Thekentratsch hat schließlich noch keinem geschadet: Dementsprechend machte das Duo seinem Namen alle Ehre und lederte ordentlich über die Herrenwelt ab.

Wortakrobatik, die der männliche Gegenpart in der Bütt so nicht stehen lassen konnte. Bei Hausmeister Anton Klopotek merkte man sofort, dass sich der Lebensraum in der heimischen Tierwelt deutlich verschiebt. Am Ufer der Ruhr gehen die Bären auf Beutezug. Der Hausmeister teilte die Vorzüge des Meister Petz musikalisch mit: Das klang plausibel: „Ob Bottrop, ob Gladbeck, ob Gelsenkirchen-Buer – die schönsten Frauen gibt's bei uns an der Ruhr!” Damit war der Weg für die Schlager-Künstler des Abends geebnet. Das bedeutete: Bebende Bässe statt traditionelles Klanggut. Das geht in die Tanzbeine, ist in der Intensität aber sicher Geschmackssache.

Bebende Bässe statt traditionelles Klanggut

Spätestens jetzt war die tierische Etikette Schnee von gestern. Einzelgänger wurden im Ebertbad auch von aufmerksamen Brumm-Bären weit und breit nicht mehr gesichtet. Sowohl Thorsten Sander als auch Sandy Christen sorgten für reichlich Rudelbildung vor der Bühne.

Nach vier Stunden Programm folgte noch eine Zugabe vom DJ-Pult. Damit sollte klar sein: Zur Partymusik steppt ordentlich der Bär.