Oberhausen. Seit Jahren steht das Möbelhaus Finke in Sterkrade leer. Im März die frohe Botschaft: Wohnungen sollen gebaut werden. Doch ein Konzept fehlt.

Was war die Freude groß, als es im März dieses Jahres hieß, der Eigentümer des leerstehenden Möbelhauses Finke in Sterkrade erarbeite nun endlich ein Konzept für neue Wohnungen auf dem Areal nahe des Sterkrader Bahnhofes. Bis zum Sommer wolle die Firma Segmüller der Stadt ein entsprechendes Konzept vorlegen. Der Sommer ist bald vorbei – ein Konzept liegt nicht vor. >>> Hintergrund: Oberhausener Möbelhaus wird abgerissen – für neue Wohnungen

Eine plausible Erklärung bleibt auf Nachfrage an Segmüller leider aus: „Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine weiteren Informationen als die, die in der Lokalpresse im März veröffentlicht wurden“, antwortet ein Pressesprecher der im bayerischen Friedberg sitzenden Segmüller GmbH. Der Stand März 2023 sah so aus: Bis zum Sommer sollte ein Konzept vorliegen. Für neue Wohnungen und möglicherweise ein Ärzte-Zentrum, eine Kita sowie einen ambulanten Pflegedienst für betreutes Wohnen, wie die WAZ damals berichtete.

Oberhausener Stadtspitze reiste nach Bayern

Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz und Planungsdezernent Thomas Palotz waren damals nach Bayern gereist, um mit Segmüller über das schon so lange brach liegende Finke-Haus zu sprechen. „Wir hatten ein sehr gutes Gespräch – sowohl atmosphärisch als auch mit Blick auf die inhaltlichen Ergebnisse“, berichtete Oberbürgermeister Daniel Schranz anschließend im Hauptausschuss. >>> Lesen Sie auch: Oberhausener Politik empört über Möbelhändler Segmüller

Die Lokalpolitiker im Hauptausschuss reagierten zwar erfreut, machten aus ihrer Skepsis aber keinen Hehl. Ende 2015 hatte Segmüller die Immobilie in Sterkrade von Finke übernommen. Seitdem folgt Versprechen auf Versprechen, das Areal zu entwickeln. Bislang ohne Resultat.

Segmüller kündigt Besuch in Oberhausen an

Sollen die Skeptiker Recht behalten? Kommt auch dieses Mal keine Bewegung in die Entwicklung des für Sterkrade und ganz Oberhausen so wichtigen Standortes? Ein gewisses Misstrauen dürfte tatsächlich angebracht sein. Denn auch der Stadt liegt bislang kein Konzept von Segmüller vor. Das bestätigt Planungsdezernent Thomas Palotz auf Nachfrage. Segmüller bekräftigt zwar, im „intensiven Austausch“ mit der Stadt zu sein. Im Rathaus weiß man aber bislang nur etwas von einem weiteren Besuch: Im Herbst will Segmüller nach Oberhausen kommen. Ob ein Konzept im Gepäck ist, bleibt unklar.