Oberhausen. Ein kleines Baugebiet in Oberhausen hat schon früh Maßstäbe beim innovativen Bauen gesetzt. Jetzt wird das Vorhaben vollendet.

Ein einzigartiges Wohnbauprojekt in Oberhausen geht jetzt auf die Zielgerade und findet seinen Abschluss. An der Fahnhorststraße/Zunftweg ist Richtfest für vier neue Wohnhäuser in Holzbauweise gefeiert worden, die zum Projekt Planwerk 2000, Wohnen an der Olga gehören.

Dieses ungewöhnliche Bauvorhaben mit insgesamt 23 Häusern ist bereits in den späten 1990er Jahren gestartet worden. In der Zeit von Oberbürgermeister Burkhard Drescher und Planungsdezernent Peter Klunk erfolgten wichtige Weichenstellungen. Junge Handwerker und Baufachleute taten sich damals zusammen und engagierten sich im Juniorenkreis Handwerk Oberhausen für das kleine innovative Baugebiet in Osterfeld. Die Stadt stellte den ideenreichen lokalen Unternehmen schließlich die damalige Brachfläche an der Fahnhorststraße zur Verfügung.

Zusammen mit jungen Planern und Architekten entwarfen die Oberhausener Handwerksjunioren dieses bundesweit beachtete und ausgezeichnete Projekt, bei dem schon damals an energetische Qualität und nachhaltige Wärmedämmung sowie grüne Dächer gedacht worden ist. Aus diesem Kreis bildete sich dann ein Baukonsortium, das konkret an die Arbeit ging.

Die Anfänge des Projekts liegen also bereits über 20 Jahre zurück. Viele Familien wohnen hier schon ebenso lange Zeit. Die Doppelhäuser und Reihenhäuser werden jeweils vermietet. Das soll auch bei den vier neuen Einfamilienhäusern der Fall sein, die jetzt bis Jahresende von dem federführenden Firmenkonsortium fertiggestellt werden. Das Baugebiet ist damit komplett. Konsortialführer ist dabei das Oberhausener Unternehmen Geese-Bau.

Juniorenkreis Handwerk hat sich zum Initiativkreis gewandelt

Alle unter das Zeltdach: Viele Gäste kamen am Freitag – trotz des starken Regens – zum Richtfest an die Fahnhorststraße/Zunftweg.
Alle unter das Zeltdach: Viele Gäste kamen am Freitag – trotz des starken Regens – zum Richtfest an die Fahnhorststraße/Zunftweg. © FFS | Oliver Müller

Der Juniorenkreis Handwerk hat sich längst zum Initiativkreis Handwerk Oberhausen gewandelt. Aus den Unternehmern, die um die Jahrtausendwende herum das Projekt Planwerk 2000 konkret in den Blick nahmen, sind erfahrene Geschäftsleute geworden. Auch mit Hilfe dieses Projekts an der Fahnhorststraße/Zunftweg konnten viele der beteiligten Handwerker ihre Betriebe fortführen und zu tragenden Säulen der mittelständischen Oberhausener Wirtschaft werden.

Nun ist die nächste Generation am Zug: Die vier neuen Häuser werden von künftigen Unternehmern errichtet, die in die Betriebe ihrer Eltern einsteigen. Innovativ zeigen sich die Beteiligten auch zum Abschluss von Planwerk 2000. Die letzten vier Gebäude sind zum Beispiel mit einer einblasbaren Wärmedämmung ausgestattet worden. Der Dämmstoff wird dabei mittels Luftdruck in die Hohlräume der Holzrahmenbauwände eingelassen.

„Wir alle haben sehr viel aus dem Projekt Planwerk 2000 gelernt“

Unternehmer Peter Geese und allen Beteiligten liegt es am Herzen, nach so vielen Jahren der Projektlaufzeit allen Mitstreitern, Unterstützern aus Politik und Verwaltung, allen Fachingenieuren und Nachbarn zu danken. „Kreishandwerkerschaft und Sparkasse begründeten damals den Juniorenkreis Handwerk, um den jungen Firmennachfolgern durch Vernetzung unter die Arme zu greifen“, berichtet Peter Geese. „Wir alle haben sehr viel aus dem Projekt Planwerk 2000, Wohnen an der Olga gelernt.“

Der Unternehmer und seine Mitstreiter haben derzeit noch eine besondere Idee, die höchstwahrscheinlich verwirklicht werden soll. An markanter Stelle im Baugebiet soll ein großer Gedenkstein aufgestellt werden, der an die vielen Wegbereiter, Unterstützer und Helfer des Projekts erinnern soll: „Da wird sich der Steinmetz wohl die Finger wundschreiben.“