Oberhausen. Datenklau, Nein Danke: Die Experten der Verbraucherzentrale Oberhausen geben fünf einfache Tipps für alle, die nicht völlig gläsern sein wollen.
Wer Apps nutzt, im Internet surft und jeden Tag sein Smartphone mit sich herumträgt, gibt eine Menge von sich preis. Ohne es zu merken, hinterlassen wir zahlreiche Informationen über uns, die von Anbietern kommerziell genutzt werden können. „Es lohnt sich, sparsam mit seinen Daten umzugehen”, rät deshalb Angelika Wösthoff, Leiterin der Beratungsstelle Oberhausen der Verbraucherzentrale NRW. „Denn Kundendaten sind nicht nur für Unternehmen wertvoll. Auch das Risiko, von einem Identitätsdiebstahl betroffen zu sein, wird durch Datensparsamkeit reduziert.” Für alle, die kein „gläserner Kunde“ werden und ihre Daten schützen möchten, hat sie fünf einfache Tipps.
1. Nicht mehr genutzte Konten löschen
Jeder kennt es: Vor Jahren mal bei einem Online-Shop registriert oder eine App installiert, die irgendwann in Vergessenheit geraten ist. Wösthoff: „Solange die Nutzerdaten beim Anbieter bleiben, besteht das Risiko, dass Dritte unbefugt auf diese zugreifen.“ Häufiges Problem: Die App löschen reicht nicht. Zunächst muss das Nutzerkonto gelöscht werden. Das gehe entweder in der App selbst, oft sei aber auch ein Login über den Browser erforderlich.
2. Vorsicht bei Anmeldung und Registrierung
Gerade in Online-Shops biete es sich an, als „Gast“ zu bestellen anstatt ein Kundenkonto anzulegen, empfiehlt Angelika Wösthoff: „So gibt man am wenigsten Daten über sich preis.“ Viele Internetshops, Plattformen und Apps böten die Möglichkeit, sich mit einem Facebook-, Google- oder Apple-Account anzumelden statt ein neues Nutzerkonto anzulegen. Doch der Komfort dieses „Generalschlüssels“ könne auch Nachteile haben: „Gerät er in falsche Hände, etwa durch Phishing, oder wird das Passwort geknackt, haben Dritte Zugriff auf alle Accounts, die mit dem Login-Generalschlüssel genutzt werden.“
3. Unterwegs WLAN und GPS ausschalten
Wer es unterwegs nicht benötigt, sollte WLAN und GPS am Smartphone lieber routinemäßig ausschalten, rät die Expertin. Denn ist das WLAN aktiviert, sende das Smartphone stets die sogenannte MAC-Adresse aus, um nach anderen kabellosen Netzen zu suchen. Mit der MAC-Adresse könnten Geräte eindeutig identifiziert und Bewegungen getrackt werden. Gleiches gelte bei der permanenten Übermittlung des eigenen Standorts per GSP, mit dessen Hilfe Apps umfassende Bewegungsprofile erstellen können.
4. Cookies anpassen
Cookies auf Webseiten können nützlich sein, aber in vielen Fällen wollen Anbieter damit nur möglichst viel über Nutzerinnen und Nutzer erfahren, warnt die Verbraucherschützerin. Wer auf „Alle Cookies akzeptieren“ klicke, verrate mehr über sich als nötig. Daher lohne es sich, genau hinzuschauen und nicht erforderliche Cookies abzulehnen.
5. Alternative Dienste nutzen
Suchmaschine, Routenplaner, Mail-Programme, Messenger: Hier gebe es zahlreiche Alternativen zu den großen Platzhirschen am Markt, die laut Angelika Wösthoff deutlich datenschutzfreundlicher sind. Für viele auf dem Smartphone vorinstallierte Apps gebe es alternative Anbieter, die ihre Dienste komplett werbefrei und datensparsam für kleines Geld oder sogar kostenfrei anböten. Wer bei den großen Anbietern bleiben möchte, könne zumindest die voreingestellten Zugriffsrechte kontrollieren und hier unter Umständen Berechtigungen entziehen.
Weiterführende Infos und Links zum sparsamen Umgang mit Daten gibt es auf www.verbraucherzentrale.nrw/node/33521.