Oberhausen. Wer seinen Job wechseln möchte, hat in diesen Zeiten gute Chancen. Sogar die Sparkassen stellen Nicht-Banker ein. Das sind die Konditionen.
- Der Fachkräftemangel in Deutschland trifft auch das einst so begehrte Bankgewerbe
- Die Sparkasse Oberhausen hat ein ganzes Bündel an Annehmlichkeiten fürs Personal geschnürt
- Das Geldinstitut will mit so einer Wohlfühlatmosphäre auch Branchenfremde anlocken
Das hat es vor wenigen Jahren nicht gegeben: Die Stadtsparkasse Oberhausen gibt zunehmend gestandenen Berufstätigen Arbeitsverträge, die in ihrer bisherigen Jobkarriere noch nie etwas mit einer Bank zu tun gehabt haben.
Auch interessant
„Wir stellen branchenfremde Kolleginnen und Kollegen ein, denn uns fehlt personelle Unterstützung in den service-orientierten Bereichen“, gibt der Vorstandsvorsitzende Oliver Mebus an. Wie groß der Personalmangel bei der Sparkasse mit ihren über 500 Beschäftigten ist, will oder kann der Sparkassenvorstand nicht beziffern, aber: „Wir suchen rund um die Uhr nach frischen Kräften – vor allem für unseren Beratungsservice.“ Die Nachfrage nach diesen Stellen soll durchaus ganz ordentlich sein.
Sparkasse bevorzugt Erfahrungen aus anderen Serviceberufen
Bei den Einstellungen bevorzugt die Sparkasse Berufstätige aus anderen Branchen, die dienstleistungsorientiert sind: Reisebürokaufleute genauso wie Bäckereiverkäufer. Die branchenfremden Kräfte werden zwar nicht direkt in der schwierigen Anlageberatung eingesetzt, aber die Sparkasse bietet jeder Neueinstellung auch an, sich beruflich durch Fortbildung so weiter zu entwickeln, dass man sich näher am Kern des Kreditwesens tummeln kann. „Unsere bisherigen Erfahrungen mit den neuen Kolleginnen sind sehr gut.“
Der Sparkassenvorstand beteuert, auch die branchenfremden Arbeitnehmer nach Tarifvertrag zu bezahlen: Sie können derzeit mit einem Jahresgehalt von 40.000 bis 45.000 Euro rechnen. Ohnehin bemüht sich die Sparkasse nach eigenem Bekunden, als moderner, sehr arbeitnehmerfreundlicher Arbeitgeber dazustehen – die Konkurrenz der Unternehmen im Kampf um neue Fachkräfte ist schließlich groß.
Auch interessant
Das Geldinstitut achtet auf Teilzeitwünsche, befragt anonym die Belegschaft nach ihrer Stimmung und nach Änderungswünschen, lockerte auf Wunsch der Nachwuchsbanker die einst so strengen Schlips-und-Anzug-Kleidervorschriften und zahlt jetzt einen guten Teil des Deutschlandtickets, so dass die Beschäftigten dort nur 22,50 Euro statt 49 Euro im Monat aus eigener Tasche zahlen müssen. „Wir hoffen, dass in unserer Sparkassen-Tiefgarage in Zukunft nicht mehr ganz so viele Autos stehen, sondern Fahrräder“, gibt sich Mebus ganz umweltbewusst in diesen Klimawandel-Zeiten.