Als „Leerlaufverluste” oder „heimliche Verbraucher” bezeichnet die Verbraucherzentrale Energieverluste, die beispielsweise entstehen, wenn Ladegeräte von Handys oder Akkus nach dem Laden am Netz bleiben. Diese betrügen etwa zehn Prozent des gesamte Haushalts-Stromverbrauchs.
„Es wäre ein wirklicher Fortschritt, wenn alle alten Geräte weggeworfen und neue gekauft würden”, kommentiert Günter Thomas, als Energieberater für die Verbraucherzentrale auch in OB unterwegs, die neue EU-Vorschrift aus dem Hause Ökodesign, die den Wärmeverlust von Haushaltsgeräten im Bereitschafts-Modus (Standby) auf zwei Watt begrenzen soll. Der Verbraucher würde Geld sparen und gleichzeitig der Umwelt nützen. „Bei älteren Geräten beträgt der Verlust bis zu zehn Watt, ganzjährig am Netz, kostet das 15 Euro im Jahr. Bei einem Verbrauch von nur einem Watt reduzierte sich der Preis auf 1,50 Euro.”
Als „Leerlaufverluste” oder „heimliche Verbraucher” bezeichnet die Verbraucherzentrale Energieverluste, die beispielsweise entstehen, wenn Ladegeräte von Handys oder Akkus nach dem Laden am Netz bleiben. Diese betrügen etwa zehn Prozent des gesamte Haushalts-Stromverbrauchs.
Und trotzdem reagieren Verbraucher auf Ökodesign-Richtlinien der EU, wie die Diskussion um den Wechsel von Glühlampen auf Energiesparlampen belegt, keineswegs erfreut. Der Grund: „Theoretiker haben das Sagen. Wer sich Vorschriften ausdenkt erlebt nicht, wie schwer es ist, sie am Markt umzusetzen”, ist Günter Thomas überzeugt.
„Die Gesetze sind so perfekt, dass sie keiner mehr umsetzen kann.”
Da würden Wärmedämmungen falsch eingebaut, so dass sie nicht wirksam werden könnten. Da würden Kühlschränke verkauft, die in der Klassifizierung des Energieverbrauchs weit von der besten Güteklasse A++ entfernt seien, da würden falsche Erwartungen geweckt. Schimmel sei häufig die Folge nicht verstandener Physik.
Gute Ideen, wie zum Beispiel der Energieausweis, seien in der Praxis untauglich. „Es reicht, wenn der Vermieter damit wedelt, er muss dem Mieter nicht einmal eine Kopie aushändigen.” Thomas' Fazit: „Die Schere zwischen Theorie und Praxis geht immer weiter auf. Die Anforderungen an den Verbraucher werden größer, die an die Handwerker aber auch.”
Daraus ergibt sich sein Appell für Aufklärung und Weiterbildung, wobei die Verbraucherzentrale als „einzige neutrale Instanz” mit Beratung und jeder Menge Informationsmaterial eine wichtige Rolle spiele. Aber: „Es müsste mehr Geld in die Beratung investiert werden.” Und so habe man sich von Ruhr 2010 versprochen, „dass jemand die sechs Energieberater in Duisburg, Essen und Oberhausen unterwegs sind, über das Jahr 2011 hinaus rettet.”
Denn: Richtig angesprochen und zum Sparen angeregt, kümmere sich der Verbraucher durchaus. Die Energieberatung – „Sparen ist machbar, Herr Nachbar” – im Zusammenhang mit der Thermografie-Aktion habe allein in Oberhausen zu 100 Anfragen geführt.
Dabei, so Thomas, gehe es „um Dinge, die der Verbraucher anpacken kann”. In vielen Fällen lasse sich der Energieverbrauch halbieren. Art und Alter des Gebäudes, das Verhalten des Nutzers sowie die Art der eingesetzten Energie spielten Hauptrollen im Energie-Sparkonzept.
Doch zurück zum heimlichen Verbrauch: Den EU-Ökodesign-gerechten standby-verbrauchsarmen elektrischen Dosenöffner (erkennbar am CI-Gütezeichen) zu kaufen, ist gut. Ihn bei Nicht-Nutzung ganz vom Netz zu nehmen, ist noch besser.