Oberhausen. Erstmals ist in diesem Jahr die Zahl der Arbeitslosen in Oberhausen spürbar gesunken – um 200 Menschen. Doch die Zahl ist immer noch sehr hoch.
Nach vielen Monaten steigender oder hartnäckig auf hohem Stand bleibender Arbeitslosigkeit in Oberhausen kann die Arbeitsagentur endlich frohe Kunde melden: Trotz einer schwächelnden Weltwirtschaft sind deutlich weniger Menschen im Mai arbeitslos gemeldet als noch im April.
Die Arbeitslosenzahl ging um 200 Personen zurück – das ist immerhin ein Rückgang um 1,7 Prozent. Damit sind nun 11.577 Oberhausenerinnen und Oberhausener ohne Job, die Arbeitslosenquote liegt mit 10,4 Prozent aber immer noch über der Marke von zehn Prozent. „Die Frühjahrsbelebung ist auf dem Oberhausener Arbeitsmarkt angekommen“, konstatiert Arbeitsagentur-Chef Jürgen Koch.
Allerdings liegt die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Mai 2022 immer noch deutlich höher – damals waren über 1000 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenzahl ist also mehr als 10 Prozent höher als vor zwölf Monaten. Als maßgebliche Ursache dafür sehen die Arbeitsmarktexperten die Gesetzesregelung, dass die ukrainischen Kriegsflüchtlinge ohne Job seit 1. Juli 2023 automatisch vom Jobcenter betreut werden und damit in der Arbeitslosen-Statistik auftauchen.
Fortschritte bei arbeitslosen Ukrainerinnen und Ukrainern
Bei dieser Gruppe von Arbeitslosen kann Jürgen Koch kleinere Fortschritte melden. „Dass mit den Menschen aus der Ukraine aktiv gearbeitet wird, ist an dem Rückgang der arbeitslosen Ausländerinnen und Ausländer bei gleichzeitigem Anstieg der Eintritte in Qualifizierungen und Sprachkurse zu erkennen. Da wir aktuell jedes Fachkräftepotenzial ganz dringend benötigen, muss dieser Personenkreis mit Sprachkenntnissen und der Anerkennung der Ausbildungs- und Studienabschlüsse unterstützt werden!“
Die Hälfte der über 11.500 Arbeitslosen in Oberhausen sind von der Arbeitsagentur als Langzeitarbeitslose eingestuft: 5670 Personen sind länger als ein Jahr arbeitslos gemeldet. Die Jugendarbeitslosenquote beträgt in Oberhausen im Mai 7,3 Prozent, dahinter verbergen sich knapp 780 junge Erwachsene unter 25 Jahren.
Zählt man alle Menschen zusammen, die eine Arbeit suchen, aber zugleich in einer Qualifizierung stecken oder wegen der Kinderbetreuung keinen größeren Job annehmen können, dann kommt man auf über 15.500 Oberhausener Bürger, das ist eine Quote an Unterbeschäftigung von 13,6 Prozent. Derzeit stehen 1660 freie Arbeitsplätze der Unternehmen auf der Liste der Oberhausener Arbeitsagentur.