Oberhausen. Immer mehr Menschen macht der Cannabis-Konsum zu schaffen. Die Zahl der Klinik-Patienten mit psychischen Störungen steigt stark an.
Immer mehr Menschen müssen in einer Klinik behandelt werden, weil sie durch den Konsum von Cannabis krank geworden sind. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der Landes-Statistiker von IT NRW hervor.
Im Jahr 2021 (aktuellere Daten liegen nicht vor) zählten die Oberhausener Krankenhäuser 72 Patienten, die nach der Behandlung entlassen worden sind. Gezählt werden Patienten mit der offiziellen Diagnose „Psychische und Verhaltensstörungen durch Cannabinoide“. Ein Jahr zuvor waren es noch 50 Betroffene.
Psychosen durch Cannabis: Zahl der Klinik-Patienten in zehn Jahren fast verdoppelt
Besonders deutlich zeigt sich der Anstieg im Langzeitvergleich: Für das Jahr 2011 weist die Statistik 37 Patientinnen und Patienten in den Oberhausener Kliniken aus. Innerhalb von zehn Jahren hat sich die Zahl also fast verdoppelt.
Die Mehrzahl der Behandelten waren zwischen 21 und 40 Jahre alt: 50 an der Zahl. 15 Betroffene waren jünger als 21 Jahre, sieben waren 40 und älter. Zum großen Teil handelte es sich bei den Patienten um Männer – nämlich 61 von den insgesamt 72 Fällen. Das entspricht einem Anteil von fast 85 Prozent.
Im Vergleich zu anderen NRW-Städten hat Oberhausen einen sehr hohen Schnitt bei den Behandlungen. Je 100.000 Einwohner sind statistisch 34,4 Personen betroffen. Zum Vergleich: Den höchsten NRW-Schnitt hat der Kreis Soest mit 39,4 Fällen je 100.000 Einwohner, die niedrigste Zahl an Behandlungsfällen gab es im Oberbergischen Kreis mit 10,3 Fällen.
Alkoholmissbrauch löst die meisten Klinik-Fälle aus
Mit dem deutlichen Anstieg der Fälle liegt Oberhausen dagegen durchaus im Landesschnitt: NRW-weit ist die Zahl der betroffenen Menschen in zehn Jahren um gut 90 Prozent gestiegen (Oberhausen: knapp 95 Prozent). Dennoch haben landesweit die durch Cannabiskonsum ausgelösten Psychosen „nur“ einen Anteil von rund fünf Prozent an allen stationären Behandlungen wegen psychischer Störungen durch Drogenkonsum. Alkoholmissbrauch steht nach wie vor an der Spitze bei den Drogen-bedingten psychischen Störungen, es folgen Opioide wie Schmerzmittel und eine Mischung verschiedener Süchte. Cannabis liegt auf Rang vier.
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