Oberhausen. Im Oberhausener Europahaus tut sich was. Im Erdgeschoss gibt es jetzt eine Ausstellung zum Eurovision Song Contest. Das soll nur der Anfang sein.
Das stadtbekannte Europahaus kommt in Bewegung. Seit Monaten stehen Lokale im Erdgeschoss an der Elsässer Straße in Oberhausen leer. Jetzt hat die Stadt Flächen angemietet, um den Leerstand wie in anderen Ruhrgebietsstädten mittels Kunst zu bekämpfen. Seit Montag, 1. Mai 2023, befindet sich in einem Ecklokal eine Ausstellung über den Eurovision Song Contest (ESC). Weitere sollen folgen.
Auf der Ecke am Friedensplatz befand sich einst ein Pelz-Geschäft. Danach versuchte ein Tätowierer sein Glück. Jetzt füllen die Bilder von Hans-Peter Grashoff alias „Hape Dings“ die Räume. Der Oberhausener erstellt auf Basis von Musik Grafiken. Für die Ausstellung hat er sich die 37 Songs des ESC vorgenommen. Das Finale findet kriegsbedingt am 13. Mai in Liverpool statt. Eigentlich sollte der ESC in der Ukraine stattfinden.
Seine Arbeitsweise nennt Grashoff individuelle Musik, kurz INDIMU. Der 71-Jährige widmet sich seit fünf Jahren dieser Art Kunst. Er ist auch der Kopf des Konzeptes „ars interim – Kunst als Lückenfüller“, mit dem der Leerstand im Europahaus vorübergehend bekämpft werden soll. „Ich habe die Idee aus Wien mitgebracht“, sagt Grashoff. Er habe zehn Jahre dort gelebt. Weil er sich um seine pflegebedürftige Mutter in Oberhausen kümmert, lebt er seit zwei Jahren hier. Den Raum darf er bis Ende Mai nutzen, danach sollen andere Künstler einziehen.
Europahaus: Lokale sollen zum Künstlertreff werden
Auf Nachfrage erklärt die Stadt, dass sie eine Fläche von rund 450 Quadratmetern angemietet hat. Demnach gehören auch die ehemaligen Räume des Cafés Klatsch dazu. Die Awo schloss den bei älteren Menschen beliebten Treffpunkt zum Jahresende (wir berichteten).
Der Mietvertrag läuft drei Jahre. Hintergrund ist das Drei-Millionen-Euro-Projekt Creative City, das die Oberhausener Innenstadt künstlerisch wiederbeleben soll. Geplant ist, dass die Artothek des Schlosses Oberhausen in die angemieteten Räume einzieht und sich so ein Künstlertreff entwickelt. Die Nähe zur Galerie KiR und zu anderen Kultureinrichtungen soll das Vorhaben befördern.
Das Europahaus befindet sich mittlerweile im Besitz der W&L AG. Die Eigentümerin kündigte zuletzt umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an. Nach dem Anschlag auf das Linken-Zentrum war die Fassade zerstört. Kurz danach brach ein Brand in einer Wohnung aus. Teile des Gebäudes waren in Folge des Feuers nicht bewohnbar.