Oberhausen. Wer ein E-Auto hat, benötigt verlässliche Stromtankstellen. In Oberhausen soll das Netz der Ladesäulen möglichst schnell wachsen.
Ladekabel in die Säule, Ladekabel ans Auto – und los geht’s! Die Stadt Oberhausen rechnet damit, dass das Netz der E-Auto-Ladesäulen in den nächsten Jahren viel dichter wird. Das berichtet die Verwaltung dem Umweltausschuss, der am 26. April tagt.
Aktuell befinden sich im Stadtgebiet Oberhausen an rund 61 öffentlich zugänglichen Standorten insgesamt 213 Ladepunkte, viele davon sind von der Energieversorgung Oberhausen (EVO) bereitgestellt worden.
Nun wollen weitere Investoren in dieses Geschäft mit einsteigen. Die Stadt muss das jeweils genehmigen. Sie bietet den jeweiligen Projektpartnern die Möglichkeit, auf öffentlichen Verkehrsflächen E-Ladesäulen für Elektrofahrzeuge zu verwirklichen. Ein entsprechendes Konzept ist nach längeren politischen Debatten erstellt worden. Die E-Mobilität gilt als Schlüsseltechnik der Zukunft. Die Lokalpolitik will das Thema forcieren. Immer wieder beschäftigt sich der Umweltausschuss ausführlich damit.
In den letzten Monaten hat die Verwaltung nun intensive Gespräche mit neuen Ladesäulen-Anbietern geführt. Das Ergebnis: In diesem Jahr sind bereits 71 Anträge für Ladesäulen in Oberhausen eingereicht worden. Die EVO hat davon 21 Anträge gestellt, wobei es sich pro Antrag um jeweils zwei Säulen mit je zwei Ladepunkten handelt, so dass bis zu 84 Elektroautos an diesen neuen Standorten gleichzeitig geladen werden könnten.
Weitere 50 Anträge sind von der Hochtief Ladepartner GmbH (Essen) gestellt worden, wobei es hier pro Antrag stets um eine Säule mit zwei Ladepunkten geht. Dadurch könnten weitere 100 Autos zeitgleich laden.
Auch in Wohngebieten sollen Ladestationen entstehen
Von den eingegangenen Anträgen sind bereits 27 genehmigt worden. Es handelt sich um Standorte in innerstädtischen Bereichen und in Wohngebieten. Dort verfüge nicht jeder Pkw über einen privaten Stellplatz, so dass private Lademöglichkeiten etwa mit einer sogenannten Wall-Box zumeist nicht umgesetzt werden könnten, unterstreicht die Stadtverwaltung. Die E-Autofahrer sind dann also darauf angewiesen, in ihrer Nähe verlässlich E-Auto-Strom tanken zu können.
Schnellladesäulen sind da besonders hilfreich. Die EVO plant zum Beispiel an ihrem Sitz im Bereich der Danziger Straße jetzt zusätzlich drei Schnellladestationen. Wann diese neuen Standorte in Betrieb gehen können, hänge von der Förderung und von der Lieferzeit ab, heißt es. Die Stadtverwaltung erwartet noch weitere Anträge für neue Ladesäulen-Standorte in den nächsten Monaten. Offenbar sind auch immer mehr Firmen am Ausbau des „Deutschlandnetzes“ mit Schnellladesäulen interessiert.
Zahl der E-Autos ist deutlich gewachsen
Jahrelang hat der Ausbau der E-Mobilität gestockt. Jetzt geht es auch in Oberhausen damit verblüffend schnell voran: Seit dem Jahr 2020 hat sich die Zahl der zugelassenen E-Autos in der Stadt vervierfacht. Nach jüngsten Angaben der Verwaltung gab es zum 31. Dezember 2022 in Oberhausen 2029 E-Autos; zwei Jahre zuvor waren es zum 31. Dezember 2020 noch 486. Auch die Zahl der zugelassenen Hybridfahrzeuge hat sich seit Ende 2020 von 1943 auf 4987 erhöht.