Oberhausen. Oberhausen soll sauberer werden. Ab Samstag sammeln Helferinnen und Helfer deshalb Müll. So funktioniert die Anmeldung für die Aktionen.
- Der Frühjahrsputz findet in Oberhausen vom 18. März bis zum 25. März statt
- Oberbürgermeister Daniel schranz hofft auf ein ähnlich gutes Ergebnis wie im Vorjahr
- Anmeldungen sind im Internet und telefonisch möglich
Als der Frühjahrsputz zum ersten Mal Oberhausen sauberer machen sollte, fiel die Beute gering aus. 780 Müllsammlerinnen und -sammler pflückten aus den Büschen immerhin fünf Tonnen Abfall. Vergangenes Jahr hatte sich die Menge fast versechsfacht: 29 Tonnen Müll – das ist das Ergebnis, dass es in diesem Jahr zu toppen gilt. „Wir haben die begründete Hoffnung, dass sich die 29 Tonnen in diesem Jahr steigern lassen“, sagte Oberbürgermeister Daniel Schranz im Sonnenschein vor dem Rathaus.
Von Samstag bis Samstag, 18. bis 25. März, sind die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, die Stadt mit eigenem Engagement sauberer zu machen. Bislang liegen 4300 Anmeldungen vor – und damit rund 200 mehr als im vergangenen Jahr. Unter den bereits 140 gemeldeten Aktionen sind die in Schmachtendorf am Samstag und am Rhein-Herne Kanal (25. März). Viele Schulen wie die Postwegschule, die Kastellschule und der Offene Ganztag des Heinrich-Heine-Gymnasiums machen mit.
Frühjahrsputz: Drittbestes Ergebnis im vergangenen Jahr
20 Autos schwer war der Berg, der im vergangenen Jahr gesammelt wurde. „Ein Ergebnis, das Respekt verdient“, betonte Oberbürgermeister Schranz. In den Corona-Jahren 2020 und 2021 fand kein Frühjahrsputz statt. Die 29 Tonnen waren das drittbeste Ergebnis seit 2004. Nur 2017 (32 Tonnen) und 2012 (30 Tonnen) sammelten die Oberhausenerinnen und Oberhausener mehr Müll.
Anmeldung im Internet
Die Anmeldung für den Frühjahrsputz 2023 ist übers Internet möglich auf der Homepage www.sauberes-oberhausen.de. Alternativ geht das auch über die Telefonnummer 0208-825-3594.
Die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) liefern dann Zangen, Müllsäcke, Handschuhe und Warnwesten aus. Nach der Sammelaktion holen die Mitarbeitenden den Müll wieder ab. Die Warnwesten sind besonders bei Kindern beliebt und können behalten werden.
Unklar ist noch, ob in der kommenden Woche wieder gestreikt wird. Ein Warnstreik der Gewerkschaft Verdi hätte dann auch Folgen für den Frühjahrsputz. Die Müllabfuhr hat bereits in Oberhausen gestreikt.
Schranz führt das Engagement der mehr als 4000 Helferinnen und Helfer auf ein gesteigertes Bewusstsein für den Umweltschutz zurück: „Die Gesellschaft hat sich verändert.“ Auch Louis Saieva (16) und Sila Özer (15) vom Jugendparlament berichten, dass der Umweltschutz an den Schulen stärker präsent ist. Das neu gewählte Gremium unterstützt den Frühjahrsputz. „Solche Aktionen helfen dabei, dass das Verantwortungsbewusstsein größer wird“, meint Louis Saieva.
WBO: Mobiles Team beseitigt Müllkippen binnen 24 Stunden
Oberhausen könne heute auf viele saubere Ecken stolz sein, findet Schranz. Einer Gesamtbewertung entzieht sich Schranz zwar, aber an manchen Orten habe die Stadt bereits die Note 1 verdient. Ein Beispiel: Die Marktstraße, die von den WBO zwölfmal in der Woche gereinigt werde. Autobahnauffahrten, die nicht in die Zuständigkeit der Stadt fallen, seien hingegen mangelhaft.
Müll ist in Oberhausen ein Dauer-Thema. Vor allem wilde Müllkippen sind der Bevölkerung ein Dorn im Auge. Täglich würden Meldungen bei der WBO eingehen, berichtet Geschäftsführer Andreas Kußel. Die WBO rückt dann mit einem mobilen Team aus und beseitigt den Müll innerhalb von 24 Stunden. Danach versucht das Ordnungsamt, die möglichen Verursacher beispielsweise über Adressschilder im Müll zu ermitteln. Für Kußel besonders unverständlich: Wenn Müll in der Natur abgeladen wird, der ebenso gut kostenfrei zum Recyclinghof gebracht werden kann.
Beim langen Kampf gegen die Vermüllung setzt die Stadt aber auch auf Kümmerer in den drei Stadtquartieren. Die drei Quartiersverantwortlichen der WBO behalten die Sauberkeit im Auge. Ein weiterer Baustein ist für Umweltdezernent Thomas Palotz der Frühjahrsputz. „Damit versuchen wir, diejenigen zu erreichen, bei denen es wichtig ist, ein Umdenken zu erwirken.“ Bei den mehr als 4000 zu erwartenden Helfern ist ein Umdenken jedenfalls nicht mehr nötig.