Oberhausen. Das alte Magis-Kaufhaus, jetzt Peek&Cloppenburg, gilt als schönstes Gebäude der Oberhausener Innenstadt. Nun soll es endlich wiederbelebt werden.
Das wäre ein riesiger Wurf für die Oberhausener Innenstadt: Für das wohl schönste Gebäude der City, dem P&C-Haus an der Marktstraße, schmiedet die Stadt große Pläne. Gemeinsam mit dem Eigentümer will sie die Immobilie mit neuem Leben füllen und so die gesamte Innenstadtentwicklung vorantreiben. Die Wünsche sind schon sehr konkret, wie Oberhausens Planungsdezernent Thomas Palotz erklärt: Im Untergeschäft könnte eine neue Markthalle entstehen, in der Händler Obst, Gemüse und andere frische Lebensmittel anbieten können. Und in den oberen Etagen sollen unter anderem exklusive Wohnungen entstehen.
Erste Gespräch dazu seien bereits geführt worden, bestätigt Palotz auf Nachfrage. Und der Eigentümer, das Familienunternehmen Peek&Cloppenburg, habe bereits positive Signale gesendet. Verkaufen wollen sie das prachtvolle, 1912 errichtete Gebäude wohl nicht, aber durchaus im Sinne der Stadt entwickeln. Bereits in der ersten Märzwoche startet die nächste Gesprächsrunde mit Vertretern der von P&C beauftragten Immobilienverwaltung, der Stadtspitze und der Oberhausener Wirtschaftsförderung.
Stadt Oberhausen verfolgt Konzept für mehr Wohnen in der Innenstadt
Für die Stadt wäre die neue Entwicklung ein großer Gewinn: Der Wochenmarkt am Altmarkt war zuletzt nur noch ein Schatten seiner selbst, die wenigen Verkaufsstände locken nur noch wenige Kunden an. Eine neue Markthalle brächte neuen Schwung. Und exklusive Wohnungen locken Besserverdiener an, die die Kaufkraft in der Innenstadt deutlich stärken würden. Das Konzept Wohnen in der Innenstadt verfolgt die Stadt bereits seit längerer Zeit, um die Krise der Citys als einstige Einkaufs- und Flaniermeilen im gesamten Ruhrgebiet abzufedern. So hat die Stadt beispielsweise Ende vergangenen Jahres einen Bebauungsplan, also die rechtlichen Vorgaben für ein Teilstück geändert, um in den oberen Etagen der Woolworth-Filiale Wohnungen zu ermöglichen. Ähnliches ist nach Auskunft aus dem Rathaus auch für ein Gebäude an der kreuzenden Havensteinstraße geplant.
Der Wunsch, dem seit Jahren größtenteils leerstehenden P&C-Haus an der Marktstraße, schräg gegenüber des ehemaligen Kaufhofes und jetzigen ANA-Hotels, neues Leben einzuhauchen, ist nicht neu. Schon im Januar 2021 hatte Oberhausens Strategiedezernent Ralf Güldenzopf auf Nachfrage bestätigt, mit dem Eigentümer in Verhandlungen zu stehen, um die oberen Etagen des Gebäudes als Büro- oder Verwaltungsstandort zu nutzen. Dies hatte sich allerdings zerschlagen, weil die Stadt das Gebäude aus Kostengründen nicht dauerhaft anmieten, Peek&Cloppenburg aber nicht verkaufen möchte.
P&C betreibt Pop-up-Store in Oberhausen
Peek&Cloppenburg äußert sich auf Nachfrage derzeit nicht zu den Gesprächen. Eine entsprechende E-Mail von Mittwochvormittag blieb bislang ohne Antwort. Das Unternehmen betreibt seit Frühjahr 2021 einen Pop-up-Store in dem rund 1600 Quadratmeter großen Ladenlokal im Erdgeschoss des P&C-Hauses, also eine Filiale, die nicht auf Dauer ausgerichtet ist. Für das Bekleidungsgeschäft war es eine Rückkehr an eine alte Wirkungsstätte: Bis 2019 gab es an diesem Standort schon einmal eine P&C-Filiale, zuletzt im Outlet-Format, also mit reduzierter Ware. Die Rückkehr in die Oberhausener Innenstadt hatte die Kundschaft der Coronakrise zu „verdanken“: Wegen der Lockdowns blieb das Unternehmen auf Ware sitzen. „Der neue Outlet-Standort in Oberhausen ist eine Möglichkeit, überschüssige Ware anzubieten“, erklärte eine Sprecherin damals offen.
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